Hannoverer Unternehmen Continental hat kürzlich bekannt gegeben, dass es bis Ende 2026 weitere 3.000 Stellen weltweit streichen wird, davon sind 1.450 in Deutschland. Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund einer sich ändernden Automobilbranche getroffen. Der Konzern plant, insbesondere Standorte in Hessen und Bayern zu betreffen, darunter die Schließung des Standorts Nürnberg. Zuvor hatte das Unternehmen bereits im letzten Jahr eine Reduzierung von 7.150 Stellen angekündigt, wovon der Großteil bereits umgesetzt wurde. Die aktuellen Maßnahmen werden dazu führen, dass insgesamt mehr als 10.000 Stellen gekürzt werden. Zusätzlich streicht die Softwaretochter Elektrobit 480 Stellen, davon 330 in Deutschland.
Die Veränderungen in der Automobilbranche haben Continental dazu bewogen, umfassende strukturelle Anpassungen vorzunehmen. Das Unternehmen will durch den Abbau seiner Entwicklungsabteilungen auf weltweiter Ebene seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern und gleichzeitig Kosten senken. Ziel ist es, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis 2027 auf weniger als 10 Prozent des Umsatzes zu reduzieren. In verschiedenen Regionen Deutschlands werden dabei spezifische Standorte betroffen sein: Frankfurt am Main und Babenhausen in Hessen verlieren jeweils 220 Mitarbeiter, während Nürnberg komplett geschlossen wird. Auch andere Standorte wie Ingolstadt und Regensburg sehen Reduzierungen ihrer Belegschaft. Im Falle von Wetzlar und Schwalbach müssen weniger Mitarbeiter als ursprünglich geplant an alternative Standorte wechseln, was zusätzliche Stellenkürzungen zur Folge hat.
Elektrobit, eine Tochtergesellschaft von Continental, ist ebenfalls von den Sparmaßnahmen betroffen. Firmenweit sollen 480 Stellen gestrichen werden, wovon 330 in Deutschland liegen. Die genauen Details wurden jedoch nicht näher erläutert. Ein Sprecher von Continental betonte, dass die bisherigen Sparmaßnahmen nicht ausreichten, um die Unternehmensziele zu erreichen. Dennoch soll der Abbau sozialverträglich erfolgen, hauptsächlich durch natürliche Fluktuation und Renteneintritte.
Die Planungen haben auch bei den Beschäftigten Skepsis geweckt. Der Gesamtbetriebsratschef Michael Iglhaut äußerte Bedenken über die langfristige Nachhaltigkeit dieser Strategie. Er kritisierte, dass das gewollte Ausbluten der deutschen Standorte die Automotive-Sparte schwächen könnte. Continental plant, diese Sparte noch in diesem Jahr abzuspalten, was der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung noch bestätigen müssen. Der Börsengang unter neuem Namen soll bis Jahresende erfolgen. Mit den Arbeitnehmervertretern sollen nun Details besprochen werden, um einen fairen und sozialverträglichen Prozess sicherzustellen.