Bundesweite Proteste gegen Stellenabbau bei ZF: Werden Druck machen

Sep 10, 2024 at 7:52 AM

Autozulieferer ZF Friedrichshafen: Arbeitsplätze in Gefahr

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen plant, bis zu 14.000 Stellen zu streichen. Dagegen wollen heute bundesweit tausende Beschäftigte auf die Straßen gehen. Das Unternehmen begründet den Stellenabbau unter anderem mit der rückläufigen PKW-Produktion und dem Wandel zur E-Mobilität, wofür man weniger Personal benötige. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende bei ZF, Achim Dietrich, hält dies jedoch für vorgeschobene Argumente.

Arbeitsplätze in der Autoindustrie stehen auf dem Spiel

Protestmarsch in Friedrichshafen und Autokorso in Mannheim

Die Mitarbeitenden des Autozulieferers ZF wehren sich entschieden gegen den geplanten Stellenabbau. In Friedrichshafen gab es einen großen Protestmarsch durch die Stadt, in Mannheim einen Autokorso. Die Beschäftigten machen deutlich, dass sie die Pläne des Managements nicht akzeptieren werden.

Strategie des Managements steht in der Kritik

Laut Achim Dietrich, dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden bei ZF, liegt der Grund für den Stellenabbau in der Strategie des Managements. "Es ist das alte Rezept, das wir aus Amerika kennen. Die Manager glauben, dass sie mit weniger Personalkosten die Gewinne steigern können. Das ist das Ziel – und das wird von McKinsey auch so beraten." Dietrich ist der Ansicht, dass dieser Ansatz nicht funktionieren wird, da man auf die Leistungen der Beschäftigten nicht verzichten könne.

Betriebsrat will Druck aufbauen

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende geht nicht davon aus, dass es Gespräche geben wird. "Wir werden aber den kompletten Werkzeugkasten des Betriebsrats ausnutzen, um Druck aufzubauen. Das letzte Mittel der IG Metall wäre der Aufruf zu einem Streik, zum Beispiel für einen Zukunfts- und Sozialtarifvertrag", so Dietrich. Er sieht den Stellenabbau als Bedrohung für die ZF-Standorte und die umliegenden Städte.

Auswirkungen des Jobabbaus

Der Stellenabbau bei ZF Friedrichshafen könnte weitreichende Folgen haben. Nicht nur für die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch für die gesamte Region. Viele Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, was sich auch auf die Wirtschaft und das soziale Gefüge der Städte auswirken könnte. Der Betriebsrat ist entschlossen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um den Arbeitsplatzabbau zu verhindern oder zumindest abzumildern.