In der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Jugend in der Martinusschule wurde es wirklich voll. Rund 40 Eltern kamen – besorgt darüber, dass für ihre Kinder im Kita-Jahr 2025/26 keine Kita-Plätze in der Gemeinde verfügbar sein könnten. Ein Vater sagte: „Ich habe keine Chance, zu arbeiten, wenn ich nicht weiß, ob mein Kind einen Kita-Platz hat.“
Die Kindergartensituation in Rheurdt
André Amourette, Leiter des Kreisjugendamts, berichtete in der Sitzung über die aktuelle Lage. „Es gibt 17 Kinder über drei Jahre, für die wir keinen Platz haben“, sagte er und blickte auf das nächste Kindergartenjahr. Zusätzlich kamen zwölf Kinder unter drei Jahren, die im Gegensatz zu den älteren Kindern keinen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz hätten.Amourette nannte zwei Gründe für die aktuelle Situation. Zunächst gab es mehr Kinder als vorhergesagt – durch Zuzug aus den Ballungsräumen und durch Aufnahme von Flüchtlingen mit ihren Kindern. Eine zweite Ursache sei die Finanzierung. Wenn ein Träger wie die katholische Kirchengemeinde, die AWO oder eine Elterninitiative eine Gruppe in einer Kita einrichten wollte, erhielt er eine Pauschale pro Kind und einen Zuschuss zur Miete. Diese Finanzierung reichte nicht mehr aus, da durch die Inflation Baukosten und Mieten gestiegen waren. Auch die Gehälter für Erzieherinnen und Erzieher waren gestiegen. Deshalb kamen es oft nur zu Absichtserklärungen der Träger. Die gute Nachricht war: In Rheurdt sei das anders. Zwei Lösungen würden geprüft.Die erste Lösung
Bürgermeister Dirk Ketelaers hatte bereits gesagt, dass die AWO und die katholische Kirchengemeinde St. Martinus bereit waren, bei einem Gespräch eine Lösung beizutragen. Möglich sei es, hinter der AWO-Kita Zwergenland einen Container aufzustellen. Es würde geprüft werden, ob das baurechtlich zulässig sei.Die zweite Lösung
Die andere denkbare Lösung sei, einen Container in Schaephuysen aufzustellen, in dem die katholische Kirchengemeinde eine vierte Gruppe einrichten könnte. Der Betrieb der dritten, provisorisch im Pfarrheim Schaephuysen untergebrachten Gruppe sei gesichert, da die Betriebserlaubnis für die Räume im Schaephuysener Pfarrheim für das nächste Kindergartenjahr verlängert werde.Beide Lösungen würden parallel untersucht. Eine davon werde umgesetzt, damit eine weitere Gruppe eingerichtet werden könne, wenn das Kindergartenjahr 2025/2026 beginnen würde.