Alarmstufe Rot bei VW: Abschied vom „desaströsen E-Auto-Zwang“ und dem Verbrenner-Aus

Sep 18, 2024 at 4:31 PM

Deutschlands Autoindustrie am Scheideweg: Zwischen Elektromobilität und globaler Konkurrenz

Die deutsche Autoindustrie steht vor einer beispiellosen Herausforderung. Während Konzerne wie Volkswagen, Audi und BMW mit sinkender Nachfrage und Überkapazitäten zu kämpfen haben, drängen chinesische Hersteller mit günstigen Elektroauto-Modellen auf den Markt. Gleichzeitig drohen Werksschließungen und Stellenabbau. Wie kann die Branche diese Krise meistern und ihre Wettbewerbsfähigkeit bewahren?

Deutschlands Autoindustrie am Scheideweg: Zwischen Elektromobilität und globaler Konkurrenz

Umstellung auf Elektroautos: Herausforderung für Zulieferer

Die Umstellung auf Elektromobilität stellt die Autoindustrie vor enorme Herausforderungen. Insbesondere Zulieferer, die bisher Motorenteile für Verbrennungsmotoren produzieren, sind von dieser Entwicklung betroffen. Unternehmen wie ZF, Conti und Bosch bauen seit Jahren Stellen ab, da Elektroautos deutlich weniger Komponenten benötigen. Diese Transformation führt zu Unsicherheit und Ängsten bei den Arbeitnehmern.Die Ankündigung von Volkswagen, Werke in Deutschland zu schließen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr auszuschließen, hat das Problem in der Mitte der Gesellschaft ankommen lassen. Auch andere Hersteller wie BMW, Ford und Opel stehen unter Druck und müssen ihre Produktion drosseln. Die Auslastung der deutschen Werke lag 2023 im Durchschnitt bei nur 65 Prozent.

Chinesische Konkurrenz: Günstige Elektroautos erobern den Markt

Ein wesentlicher Grund für die Probleme der deutschen Autoindustrie ist die wachsende Konkurrenz aus China. Chinesische Hersteller wie BYD, SAIC, Chery und Xpeng bieten deutlich günstigere Elektroauto-Modelle an, die in Europa auf zunehmendes Interesse stoßen. In China selbst ist mittlerweile jedes zweite neu verkaufte Auto ein Elektrofahrzeug.Während der Erfolg der Elektromobilität in Asien bewiesen ist, wird die schwache Nachfrage in Deutschland als Scheitern der E-Mobilität in Europa gesehen. Dies führt zu Rufen nach einem Überdenken des geplanten Verbrenner-Aus ab 2035. Politiker wie Jens Spahn von der CDU fordern, dass man sich "vom desaströsen E-Auto-Zwang verabschieden" müsse, da Hunderttausende Arbeitsplätze an der Verbrenner-Industrie hingen.

Audi-Werk in Brüssel vor Schließung: Proteste der Arbeiter

Die Probleme der Autoindustrie machen auch vor den Premiummarken nicht Halt. So steht das Audi-Werk in Brüssel vor der Schließung, was bei den Arbeitern zu Protesten führte. Sie zündeten vier Reifen an, die das Audi-Logo bildeten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.Audi hatte im Juli mitgeteilt, dass die Einstellung des Betriebs in Brüssel nicht ausgeschlossen werden könne. Als Grund wurde die schwache Nachfrage nach dem dort produzierten Elektro-SUV Audi Q8 e-tron genannt. Auch in Deutschland baut Audi Stellen ab, bis 2025 sollen rund 10.000 Arbeitsplätze wegfallen.

Verantwortung bei der VW-Führung?

Neben den externen Herausforderungen sieht der CDU-Politiker Jens Spahn auch Versäumnisse in der Führung des Volkswagen-Konzerns. Er kritisiert, dass "einige ehemalige VW-Lenker - womöglich als Ablenkung von ihrem Diesel-Skandal - plötzlich alles auf die Elektroauto-Karte gesetzt" hätten. Ohne "den einen oder anderen früheren VW-Chef wäre Deutschlands Autoindustrie nicht in der Misere, in der sie gerade steckt", so Spahn.Die Probleme der Branche sind also vielfältig: Der Strukturwandel hin zur Elektromobilität, der Abbau von Arbeitsplätzen, die wachsende Konkurrenz aus China und möglicherweise auch Führungsfehler in den Konzernen. Es wird entscheidend sein, wie die Unternehmen und die Politik diese Herausforderungen meistern, um die Zukunft der deutschen Autoindustrie zu sichern.