Krim in Aufruhr: Sewastopol unter Ausnahmezustand nach Raketenangriff
Einen Tag nach dem verheerenden Raketenangriff auf die Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Krim-Halbinsel wurde der Ausnahmezustand verhängt. Bei dem Angriff kamen vier Menschen ums Leben, mehr als 150 wurden verletzt. Die Europäische Union reagiert mit neuen Sanktionen gegen Russland, um den anhaltenden Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter einzudämmen.Russlands Vergeltung droht nach ukrainischem Raketenangriff
Sewastopol unter Ausnahmezustand
Nach dem verheerenden Raketenangriff auf die Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Krim-Halbinsel wurde dort der Ausnahmezustand verhängt. Das geht aus einem Dekret hervor, das russische Nachrichtenagenturen veröffentlichten. Bei dem Angriff kamen vier Menschen ums Leben, mehr als 150 wurden verletzt. Die meisten Opfer hatten sich am Stadtrand von Sewastopol aufgehalten, als Raketentrümmer niedergingen und explodierten.Die Verhängung des Ausnahmezustands in Sewastopol zeigt, wie ernst die Lage nach dem Angriff eingeschätzt wird. Die Behörden wollen offenbar die Kontrolle über die Situation behalten und mögliche weitere Attacken verhindern. Für die Bevölkerung bedeutet der Ausnahmezustand erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und eingeschränkte Bewegungsfreiheit.Russlands Drohungen gegen die USA
Russland hat nach dem Raketenangriff auf Sewastopol den USA mit Konsequenzen gedroht und die US-Botschafterin einbestellt. Moskau beschuldigt Washington, die Rakete an die Ukraine geliefert zu haben. Diese Anschuldigungen sind jedoch nicht belegt und werden von den USA zurückgewiesen.Die russischen Drohungen sind Teil einer eskalierenden Rhetorik zwischen Moskau und Washington im Zuge des Ukrainekriegs. Russland versucht, den Westen für die Unterstützung der Ukraine verantwortlich zu machen und so den Druck auf die USA und ihre Verbündeten zu erhöhen. Gleichzeitig soll die Drohkulisse die eigene Bevölkerung mobilisieren und den Eindruck von Stärke vermitteln.Neue EU-Sanktionen gegen Russland
Als Reaktion auf den anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben die Außenminister der 27 EU-Staaten neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. Die Maßnahmen sollen es erschweren, bestehende Sanktionen zu umgehen.Erstmals sieht das Sanktionspaket auch scharfe Einschränkungen für Russlands milliardenschwere Geschäfte mit Flüssigerdgas (LNG) vor. So dürfen Häfen wie der im belgischen Zeebrugge nicht mehr zur Verschiffung von russischem LNG in Drittstaaten genutzt werden. Die so eingeschränkten Transportkapazitäten sollen dazu führen, dass Russland weniger Flüssigerdgas verkaufen und damit weniger Geld in seinen Angriffskrieg stecken kann.Die neuen Sanktionen zeigen, dass die EU entschlossen ist, den wirtschaftlichen Druck auf Russland weiter zu erhöhen. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass Moskau Schlupflöcher findet, um die bestehenden Strafmaßnahmen zu umgehen. Die Europäer wollen Russland so weiter von Finanzmitteln für den Krieg in der Ukraine abschneiden.Druck auf Ungarn wächst
Bei den Beratungen der EU-Außenminister in Luxemburg dürfte auch der Druck auf Ungarn zunehmen, seine Blockade von Militärhilfen in Höhe von 6,5 Milliarden Euro für die Ukraine aufzugeben. Beim letzten Außenministertreffen Ende Mai hatte es dazu einen hitzigen Streit gegeben.Ungarn hat sich bislang geweigert, die Militärhilfen für die Ukraine freizugeben. Ministerpräsident Viktor Orbán pflegt enge Beziehungen zu Kremlchef Wladimir Putin und will sich nicht offen gegen Russland stellen. Die anderen EU-Staaten üben nun zunehmend Druck aus, um Ungarn zur Aufgabe seiner Blockadehaltung zu bewegen.Die Freigabe der Militärhilfen ist für die Ukraine von entscheidender Bedeutung. Das Geld soll der Armee des angegriffenen Landes beim Kampf gegen die russischen Invasoren helfen. Die EU-Partner sehen es als ihre Pflicht an, die Ukraine in diesem Krieg weiter zu unterstützen. Der Druck auf Ungarn dürfte daher in den kommenden Wochen und Monaten weiter zunehmen.