Er lag nur einmal in 40 Jahren falsch: US-Orakel sagt Ausgang der US-Wahl voraus

Sep 7, 2024 at 5:22 PM

Analytische Meisterleistung: Der Wahrsager, der den US-Wahlen seit Jahrzehnten auf den Grund geht

Noch sind es knapp zwei Monate bis zu den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November. Laut Umfragen liefern sich die demokratische Kandidatin Kamala Harris und ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch ein Mann wagt eine Prognose über das Wahlergebnis, der mit seinen Vorhersagen über die Präsidentschaftswahlen seit 1984 nur einmal falsch lag: Der Politikwissenschaftler und Historiker Allan Lichtman.

Sein Blick in die Kristallkugel sagt einen Sieg von Kamala Harris voraus

Der "Nostradamus" der US-Wahlen

Lichtman ist in den USA als Wahlorakel bekannt, manche nennen ihn gar den "Nostradamus" unter den Wahlanalysten. Gemeinsam mit dem Geophysiker Wladimir Keilis-Borok hat er ein System entwickelt, mit dem er die Wahlen alle vier Jahre evaluiert. Dabei geht es um 13 sogenannte "Schlüssel für das Weiße Haus" - Annahmen, die jeweils mit "wahr" oder "falsch" beantwortet werden. Ein "wahr" bringt einen Punkt für Kamala Harris, ein "falsch" schlägt für Donald Trump zu Buche.

Ein unglaubliches Erfolgsfanal

Seit 1984 hat Lichtman so alle Wahlen bewertet - und nur bei der knappen Niederlage Al Gores gegen George W. Bush im Jahr 2000 lag er daneben. Das ist eine beeindruckende Erfolgsbilanz, die seinesgleichen sucht. Nun hat der Experte seine Prognose für die bevorstehende Wahl abgegeben: Seiner Ansicht nach hat Donald Trump keine Chance mehr auf den Wahlsieg im November.

Wie Lichtman zu seiner Vorhersage kommt

Lichtmans und Keilis-Boroks "13 Schlüssel für das Weiße Haus" betrachten unter anderem die Ergebnisse der Midterm-Wahlen, das Vorhandensein eines dritten, unabhängigen Kandidaten, die kurz- und langfristige wirtschaftliche Entwicklung, die Erfolge oder Misserfolge in der Außenpolitik sowie die Existenz von Skandalen im Weißen Haus und sozialer Unruhen im Land. Umfragewerte von Meinungsforschungsinstituten bleiben bei der Bewertung außen vor.

Warum Lichtman Harris den Sieg prophezeit

Lichtman zufolge punktet Harris in insgesamt acht der 13 Kategorien. Deshalb könne Trump die Wahl nicht mehr für sich entscheiden. Für Harris spreche dabei unter anderem, dass die Demokraten sich hinter ihr versammelt und es keine Konkurrenz für sie gegeben habe. Außerdem gibt es nach dem Rückzug von Robert F. Kennedy Jr. keinen unabhängigen Konkurrenten mehr - ein weiterer Punkt für Harris. Nicht zuletzt begünstigen laut Lichtman die kurz- und langfristig gute wirtschaftliche Entwicklung und fehlende Skandale im Weißen Haus einen Sieg der Demokratin.

Trumps letzte Hoffnungsschimmer

Trump hingegen kann ein gutes Ergebnis der Republikaner bei den Midtermwahlen im Jahr 2022 für sich verbuchen. Außerdem gewann der 78-Jährige einen Punkt, weil er nicht gegen die Amtsinhaberin antritt, sondern lediglich gegen die amtierende Vizepräsidentin der USA. Dennoch reichte es nicht für den Republikaner, um in Lichtmans Prognose vorn zu liegen.

Lichtmans eindeutige Vorhersage

"Die Demokraten bleiben im Weißen Haus und Kamala Harris wird die nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten", sagt Lichtman voraus. "Doch der Ausgang hängt von Ihnen ab", sagt der Politologe an die Zuschauer - "also geht raus und wählt".