Der deutsche Markt für Fruchtsäfte und Nektare zeigt eine nachlassende Nachfrage, wobei der Rückgang weniger dramatisch ist als befürchtet. Der Branchenverband VdF berichtet über einen leichten Abschwung im Jahr 2024. Die Pro-Kopf-Verbrauchszahlen sanken auf 24 Liter, was einem Rückgang um etwa 7,7 Prozent entspricht. Während sich der Bedarf an reinem Saft verringerte, stieg die Nachfrage nach Nektaren leicht an. Besonders betroffen ist der Orangensaftsektor, während Zitrusnektare und Gemüsesäfte an Popularität gewinnen.

Die Hauptursache für den Absatzrückgang liegt in den gestiegenen Kosten für Rohstoffe, die seit Jahren das Geschäft belasten. Ein bezeichnendes Beispiel ist der Orangensaftkonzentratpreis, der innerhalb zweier Jahre erheblich angestiegen ist. Diese Entwicklung wird durch die „Greening“-Krankheit verursacht, die ganze Plantagen zerstört. Zusätzlich beeinträchtigen Spätfröste in Regionen wie dem Apfelanbaugebiet oder bei Rhabarberernte die Erträge.

Ausserdem gibt es Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit von Ananas. Die wichtigsten Lieferantenländer wie Thailand und Costa Rica erleiden Klimaprobleme. So führen die Phänomene La Niña und El Niño zu Wassermangel in Costa Rica, was die Größe der Früchte reduziert. Gleichzeitig hat Thailand mit einer kontinuierlichen Wasserknappheit zu kämpfen, was ebenfalls zur Einschränkung des Angebots führt.

Diese Herausforderungen werden durch Handelshemmnisse verschärft. Bestehende Zölle, wie zum Beispiel die Abgaben für Orangensaft aus Mercosurländern, tragen zur weiteren Preiserhöhung bei. Damit bleibt die Situation auf dem internationalen Markt kompliziert.

Insgesamt zeigt sich ein Trend hin zu alternativen Getränken, während traditionelle Produkte wie Orangensaft an Boden verlieren. Die steigenden Kosten und klimabedingten Schwierigkeiten setzen der Branche erhebliche Druck aus. Dennoch entwickeln sich neue Präferenzen bei den Verbrauchern positiv für bestimmte Produktarten.