In Zeiten stetig wachsenden Konsums ist es wichtig, sich bewusst mit der Qualität von Textilien auseinanderzusetzen. Laut einem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) kaufen EU-Bürger*innen jährlich durchschnittlich 19 Kilogramm an Textilien, darunter 8 Kilogramm Kleidungsstücke. Doch wie erkennt man hohe Qualität und was kann getan werden, um die Lebensdauer von Kleidung zu verlängern? Dieser Artikel zeigt verschiedene Aspekte auf, die bei der Auswahl neuer Kleidung berücksichtigt werden sollten.
Der Textilkonsum hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Viele Kleidungsstücke landen bereits nach kurzer Zeit im Müll oder im Altkleidercontainer. Doch warum halten einige Produkte länger als andere? Ein wesentlicher Faktor ist die Verarbeitungsqualität. Florian Metzelder vom Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West betont, dass lose Fäden oder unsaubere Nähte oft ein Hinweis auf minderwertige Bearbeitung sind. Diese Schwachstellen können dazu führen, dass das Kleidungsstück schneller ausfällt.
Materialien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Obwohl natürliche Materialien wie Baumwolle generell langlebiger erscheinen, hängt die tatsächliche Haltbarkeit stark von der Qualität der verwendeten Fasern ab. Auch die Art des Gewebes beeinflusst die Lebensdauer eines Stoffs. Experten warnen vor bunten Stoffen mit schlechter Färbung, da diese leicht ausbleichen können. Hinweise wie „Separat waschen“ auf dem Etikett deuten möglicherweise darauf hin, dass die Farbe nicht stabil ist.
Ein weiteres Problem stellen sogenannte Pilling-Ausbildungen dar – kleine Knötchen, die sich insbesondere bei Wolle oder Polyester bilden können. Strickwaren sind hierbei besonders anfällig. Fair Fashion-Produkte bieten zwar nicht automatisch höhere Haltbarkeit, doch tendenziell wird bei diesen Marken mehr Wert auf qualitativ hochwertige Materialien gelegt. Zusätzlich sollten Schadstoffe vermieden werden. Dazu helfen Siegel wie der „Blaue Engel“ oder „OEKO-TEX® STANDARD 100“, die garantieren, dass die Kleidung frei von schädlichen Chemikalien ist.
Zuletzt ist zu erwähnen, dass auch die Pflege einen großen Unterschied macht. Richtiges Waschen und ordnungsgemäße Aufbewahrung verlängern die Lebensdauer von Kleidungsstücken erheblich. Reparaturen statt sofortigen Austausch können ebenfalls zur Reduktion von Abfall beitragen.
Um den Kreislauf von unnötigem Konsum zu durchbrechen, empfehlen Experten gründlich über jeden Kauf nachzudenken. Wenn du dir sicher bist, dass du ein Kleidungsstück wirklich benötigst, lohnt es sich meistens, in höhere Preisklassen zu investieren. Tendenziell steckt hinter teureren Produkten besserer Schnitt und dauerhaftere Verarbeitung.