Wie Familien auf die Zukunft vorbereitet sein können: Ein offener Dialog über Pflege und Unterstützung
Mar 29, 2025 at 5:00 AM
Mit wachsender Lebenserwartung stehen viele Familien vor der Herausforderung, älter werdenden Eltern oder Partnern angemessen zur Seite zu stehen. In Esslingen bietet der Kreisseniorenrat eine Plattform an, um diese sensiblen Themen offen und konstruktiv zu diskutieren. Durch ein Familiengespräch lässt sich nicht nur Klarheit schaffen, sondern auch Vertrauen stärken.
SCHREITEN SIE IN DIE ZUKUNFT MIT KLARHEIT UND VERANTWORTUNG
Die Bedeutung eines frühzeitigen Dialogs in der Familie
In den heutigen Zeiten der fortschreitenden Alterungsgesellschaft stellt sich immer häufiger die Frage, wie man als erwachsenes Kind am besten für seine Eltern sorgt. Der Kreisseniorenrat Esslingen erkannte dieses dringende Bedürfnis und organisierte einen Abend, der dazu dienen soll, wichtige Diskussionen innerhalb der Familie einzuleiten. Während viele Familien mit dem Thema Pflege zunächst überfordert sind, zeigt sich, dass ein offener Austausch über Wünsche und Möglichkeiten bereits im Voraus helfen kann, späteren Stress zu vermeiden.Besonders herausfordernd wird es, wenn plötzlich nach einem Krankenhausaufenthalt klare Entscheidungen getroffen werden müssen. Ohne vorherige Absprachen können Missverständnisse entstehen und Emotionen die Situation zusätzlich belasten. Daher empfehlen Experten, solche Gespräche zeitnah zu führen, bevor kritische Situationen eintreten. Die Veranstaltung bietet hierfür eine ideale Gelegenheit, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und erste Ansätze für ein persönliches Konzept zu entwickeln.Erfahrungen aus der Praxis teilen
Um den Teilnehmern praktische Einsichten zu bieten, wird die renommierte Journalistin Peggy Elfmann eigene Erfahrungen aus ihrem Buch „Meine Eltern werden alt – 50 Ideen für ein gutes Miteinander“ vorstellen. Sie geht dabei auf komplexe Aspekte ein, wie zum Beispiel die emotionale Belastung bei der Betreuung von Angehörigen oder die rechtlichen Rahmenbedingungen, die beachtet werden sollten. Besonders wichtig ist laut Elfmann die Erstellung einer Patientenverfügung, die den Willen der Betroffenen dokumentiert und somit mögliche Konflikte verringert.Ihr Werk basiert nicht nur auf theoretischen Erkenntnissen, sondern auch auf eigenen Erfahrungen, die sie mit anderen pflegenden Angehörigen austauschte. Diese authentischen Geschichten tragen dazu bei, Leser emotional anzusprechen und ihnen Mut zu machen, selbst schwierige Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus liefert sie nützliche Tipps, wie man altersgerechte Wohnkonzepte gestaltet oder finanzielle Fragen bewältigt.Expertenstimmen aus verschiedenen Bereichen
Um den Teilnehmern ein umfassendes Bild zu vermitteln, haben sich renommierte Fachleute bereit erklärt, ihre Sichtweise zu präsentieren. Professor Dr. Astrid Elsbernd, bekannt für ihre Forschungsarbeit im Bereich Pflegewissenschaft an der Hochschule Esslingen, wird wissenschaftliche Erkenntnisse mit eigenen Erfahrungen aus dem Alltag verbinden. Ihre Ansichten decken dabei sowohl die technischen Herausforderungen ab als auch die menschliche Dimension der Pflege.Auch Stefan Möhler, Pfarrer der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Esslingen, wird von seiner spirituellen Perspektive berichten. Für viele Menschen spielt Religion eine zentrale Rolle bei der Bewältigung schwieriger Lebensphasen. Möhler betont, dass es nicht nur darum geht, praktische Lösungen zu finden, sondern auch seelischen Beistand anzubieten. Seine Rede richtet sich daher an alle, die in ihrer Rolle als Betreuer Unterstützung suchen.Ausblick und weiterführende Gedanken
Der Abend bietet nicht nur die Möglichkeit, neue Informationen zu erhalten, sondern auch aktiv am Gespräch teilzunehmen. Moderiert wird die Veranstaltung von Gisela Rehfeld, Vorsitzende des Kreisseniorenrats Esslingen und erfahren in der Branche der Altenbetreuung. Ihrer Meinung nach fehlt es vielen Familien an der Strukturierung solcher Gespräche, weswegen sie mit dieser Initiative einen wichtigen Beitrag leisten möchte.Renate Schaumburg, ebenfalls engagiertes Mitglied des Esslinger Kreisseniorenrats, betont die Notwendigkeit, Tabus zu durchbrechen und offen über sensible Themen zu sprechen. Nur so könne man langfristig gesicherte Lösungen entwickeln, die allen Beteiligten gerecht werden. Durch das Zusammenspiel von Autorenlesung und anschließender Diskussionsrunde wird genau dies ermöglicht – ein Raum, in dem jeder seine Gedanken äußern und Anregungen aufnehmen kann.