Eine renommierte Logopädin warnt vor übermäßiger Medienkonsumtion und betont die Bedeutung interaktiver Kommunikation für die Spracherwerbsphase. Besonders in den ersten Lebensjahren sei eine gezielte sprachliche Förderung entscheidend, um Störungen zu vermeiden. Dabei spielen nicht nur das Wortschatzvolumen, sondern auch die Art der Interaktion eine zentrale Rolle. Die Fachfrau plädiert für eine ausgewogene Kombination aus spielerischer Auseinandersetzung mit Sprache und moderate Nutzung digitaler Medien.
Nathalie Frey, Forscherin am Lehrstuhl für Sprachheilpädagogik der Universität Würzburg, erläutert präzise, wie Eltern ihre Sprachförderung optimieren können. Sie betont dabei die Notwendigkeit authentischer Kommunikationssituationen. Stattdessen empfiehlt sie sinnvolle Aktivitäten wie gemeinsames Lesen oder spielerische Geschichtenerfindung.
In ihrer Forschungsarbeit hebt Frey hervor, dass sich Kinder vor allem durch aktive Teilhabe an Unterhaltungen entwickeln. Dies gelinge am besten im alltäglichen Kontext - beim Kochen, Basteln oder auch beim Einkaufen. Eine wichtige Rolle spiele hierbei das „handlungsbegleitende Sprechen“, bei dem Erwachsene ihre Tätigkeiten laut beschreiben.
Zur Thematik digitaler Medien rät die Expertin zur Maßhaltung. Während sie die vollständige Verweigerung ablehnt, betont sie die Notwendigkeit eines bewussten Umgangs. Besonders wichtig sei es, mit Kindern über gesehenen Inhalt zu sprechen und so sprachliche Anregungen zu schaffen.
Der Europäische Tag der Logopädie 2025 bietet eine gute Gelegenheit, diese Erkenntnisse breiter zu vermitteln. Unter dem Motto „Spielen – entdecken – Sprache fördern!“ appelliert der Bundesverband für Logopädie an alle Eltern, aufmerksamer mitzubegleiten, wie ihre Kinder Sprache erlernen.
Moderne Erziehung bedarf einer differenzierten Ansicht auf Medien- und Sprachgebrauch. Durch konsequentes Anwenden der von Nathalie Frey vorgestellten Prinzipien können Eltern ihren Kindern optimal helfen, eine stabile sprachliche Grundlage zu entwickeln. Gelingt dies, werden sie später selbstbewusste Kommunikatoren sein.