In vielen Familien erleben Eltern die Situation, dass ihre Kinder eine klare Vorliebe für einen Elternteil zeigen. Dieser Phänomen widmet sich ein Artikel in der aktuellen Ausgabe einer renommierten Zeitschrift für Psychologie. Die Experten erklären, warum dies normal ist und welche Schritte Eltern unternehmen können, um eine gesunde Beziehung zu beiden Elternteilen aufzubauen.
In den frühen Lebensjahren neigen Babys dazu, sich an die Person zu binden, die am meisten für sie da ist. Später, wenn das Bedürfnis nach Autonomie wächst, bevorzugt das Kind oft den Elternteil, der diese Entwicklung am besten unterstützt. Fabienne Becker-Stoll, Leiterin des Münchner Instituts für Frühpädagogik, betont die individuelle Natur jedes Kindes. Jedes Kind hat unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen, was dazu führt, dass es sich eher zu einem Elternteil hingezogen fühlt.
Diese Präferenz kann schmerzhaft sein und Konflikte auslösen. Doch es gibt Lösungen. Erstens sollten Eltern die Ablehnung nicht persönlich nehmen, sondern weiter präsent bleiben. Zweitens ist es wichtig, bewusst Zeit mit dem Kind zu verbringen – etwa 20 Minuten täglich –, um positive Interaktionen zu fördern. Diese Zeit sollte entspannt und kindgerecht gestaltet werden. Drittens sollten Eltern als Team zusammenarbeiten, ohne Rivalität zuzulassen. In schwierigen Fällen kann professionelle Beratung hilfreich sein.
Von besonderem Trost ist die Tatsache, dass Kinder, die ihre Präferenzen äußern, oft ein starkes Gefühl von Sicherheit haben. Dies deutet auf eine gute Elternschaft hin. Außerdem kann sich die Präferenz im Laufe der Zeit ändern, insbesondere während der Pubertät.
Aus Sicht eines Journalisten zeigt dieser Bericht, wie wichtig es ist, Geduld und Verständnis zu bewahren. Eltern sollten sich daran erinnern, dass jede Phase im Leben ihres Kindes einzigartig ist und dass durch liebevolle Unterstützung starke Bindungen gefestigt werden können. Eine offene Kommunikation innerhalb der Familie sowie professionelle Unterstützung, falls nötig, sind der Schlüssel zu harmonischen Beziehungen.