Verstehen und Fördern von Hochsensiblen Kindern

Apr 8, 2025 at 9:43 AM

Hochsensible Kinder, die als „Orchideen-Kinder“ bezeichnet werden, unterscheiden sich in ihrer Reaktionsweise auf Umweltreize deutlich von weniger sensiblen Kindern. Diese Besonderheit erfordert eine differenzierte Erziehungsmethode, um ihre Stärken zu fördern und sie vor Überforderungen zu schützen. Professor Michael Pluess erklärt, dass Sensibilität sowohl Vorteile als auch Herausforderungen birgt und wie Eltern ihr Verhalten den Bedürfnissen solcher Kinder anpassen können.

Sensibilität ist nicht nur angeboren, sondern kann auch durch Lebensumstände beeinflusst werden. Die Erkennung der spezifischen Anzeichen bei Orchideen-Kindern ermöglicht es den Eltern, ein förderliches Umfeld zu schaffen, das deren Entwicklung positiv beeinflusst. Mit der richtigen Unterstützung können hochsensible Kinder ihre Potenziale entfalten und im Laufe ihres Lebens resilienzstärker werden.

Die Natur von Hochsensiblen Kindern verstehen

Professor Michael Pluess betont, dass höhere Empfindsamkeit weder einzigartig negativ noch ausschließlich positiv zu sehen ist. Stattdessen bietet sie ein Spektrum an Möglichkeiten, je nachdem, wie das Kind gefördert wird. Durch Tests können Fachkräfte und Eltern herausfinden, ob ein Kind eher dem Profil eines Orchideen- oder Löwenzahn-Kindes entspricht. Diese Unterscheidung basiert auf der Schwedischen Metapher „orkidebarn“ und „maskrosbarn“, die sich in der Entwicklungspsychologie etabliert hat.

Hochsensibles Verhalten zeigt sich bereits früh in der Art und Weise, wie Kinder auf verschiedene Umweltreize reagieren. Sie nehmen mehr wahr, sind besser im Beobachten und konzentrieren sich intensiver beim Spielen. Allerdings benötigen sie länger, um sich an neue Situationen zu gewöhnen, wie zum Beispiel an unbekannte Personen oder veränderte Umgebungen. Auch äußere Einflüsse wie Geräusche, Berührungen oder helles Licht können sie stärker beeinträchtigen. Als Erwachsene neigen sie dazu, besonders stark auf psychologische Interventionen wie Therapien zu reagieren, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Daher ist es wichtig, frühzeitig die individuellen Bedürfnisse eines hochsensiblen Kindes zu erkennen und entsprechend darauf einzugehen.

Richtige Förderung für Orchideen-Kinder

Um Orchard-Kinder optimal zu unterstützen, sollten Eltern ein sensibles Bewusstsein entwickeln und sich auf die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder einstellen. In chaotischen oder stressigen Umgebungen sind diese Kinder anfälliger für Verhaltensauffälligkeiten und psychische Probleme. Eine stabile emotionale Bindung und klare Strukturen helfen ihnen dabei, ihre Empfindsamkeit zu regulieren und mit ihr umzugehen.

Eltern von hochsensiblen Kindern sollten darauf achten, nicht zu streng oder kontrollierend zu sein, aber auch keine U-Boot-Eltern werden, die sich komplett zurückziehen. Es empfiehlt sich, Strafen sorgfältig abzuwägen und sie den persönlichen Anforderungen des Kindes anzupassen, da orchideenähnliche Kinder empfindlicher auf Bestrafungen reagieren. Positive Nachricht: Wenn sie in einem stabilen Umfeld aufwachsen, können sie lernen, mit ihrer Empfindsamkeit umzugehen und im Laufe der Zeit sogar resilienter zu werden. In manchen Fällen kann sich die hohe Sensibilität über die Jahre abschwächen, sodass das Kind eher einem Mittelwert ähnelt – einem Tulpen-Kind. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer unterstützenden und empathischen Erziehung.