In der Region Günzburg wird verstärkt auf die Bedürfnisse von Kindern eingegangen, deren Eltern an einer psychischen Erkrankung leiden. Diese Kinder stehen oft vor großen Herausforderungen und benötigen professionelle Unterstützung. Die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung des Landkreises Günzburg hat spezielle Programme entwickelt, um diesen jungen Menschen beizustehen. Insbesondere eine neue Kindergruppe und regelmäßige Beratungsstunden im Bezirkskrankenhaus Günzburg bieten wichtige Anlaufpunkte.
Inmitten einer ländlichen Gegend mit besonderem Fokus auf familiäre Zusammengehörigkeit, hat die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung des Landkreises Günzburg ein vielfältiges Angebot geschaffen. Diesbezüglich startet am 2. Mai in Leipheim eine neue Kindergruppe namens „Ich bin wichtig“. Sie richtet sich speziell an Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren, die mit den Herausforderungen eines psychisch kranken Elternteils konfrontiert sind. In dieser Gruppe können die Teilnehmer ihre Sorgen teilen und erfahren, dass sie nicht allein damit stehen. Zusätzlich gibt es seit zwei Jahren eine Familiensprechstunde im Bezirkskrankenhaus Günzburg, die jeden Donnerstag stattfindet. Diese Initiative hilft dabei, sowohl die betroffenen Kinder als auch ihre Eltern besser zu sensibilisieren und unterstützend zu begleiten.
Von zentraler Bedeutung ist hierbei, dass die Eltern Krankheitseinsicht zeigen und bereit sind, ihrerseits aktiv mitzuwirken. Die Beteiligung an den Programmen ist kostenfrei, wobei eine Voranmeldung erforderlich ist. Bis Ende 2024 haben bereits über 120 Fälle begleitet werden können, was einen klaren Beweis für den Erfolg dieses Ansatzes darstellt.
Der Leiter der Beratungsstelle, Artur Geis, betont dabei die Notwendigkeit frühzeitiger Interventionen, um den Kindern langfristig positive Entwicklungschancen zu ermöglichen.
Ein weiterer Aspekt liegt in der Sensibilisierung der Gesellschaft gegenüber den Problemen von Kindern psychisch kranker Eltern, die lange Zeit übersehen wurden.
Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt diese Initiative beeindruckend, wie wichtig es ist, frühzeitig und gezielt in Krisensituationen einzugreifen. Solche Programme bieten nicht nur den direkten Nutzen der Unterstützung für die betroffenen Kinder, sondern tragen auch dazu bei, das allgemeine Bewusstsein für psychische Gesundheit zu stärken. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen als Vorbild dienen und in anderen Regionen nachgeahmt werden.