Elektromobilität im Harz: Ballenstedt sagt Nein zu E-Auto-Touristen
Die Stadt Ballenstedt im Harz hat sich dazu entschieden, Fahrern von Elektroautos vorerst keine Unterstützung anzubieten. Obwohl der Tourismus in der Region weiter wachsen soll, hinkt Ballenstedt bei der Infrastruktur für E-Mobilität hinterher. Was bedeutet das für Reisende mit E-Autos und wie will die Stadt trotzdem ihre Attraktivität steigern?Ballenstedt: Vom Tourismus-Hotspot zum E-Mobilitäts-Sorgenkind
Tourismus als Wirtschaftsmotor - aber ohne E-Auto-Infrastruktur
Ballenstedt ist eine malerische Kleinstadt im Harz, die sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Touristenziel entwickelt hat. Die historische Altstadt, die imposante Schlossanlage und die umliegende Natur ziehen jährlich Tausende Besucher an. Der Tourismus ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region geworden. Doch bei der Infrastruktur für Elektroautos hinkt Ballenstedt hinterher. Obwohl die Zahl der E-Auto-Fahrer stetig wächst, gibt es in der Stadt bislang nur wenige öffentliche Ladestationen. Viele Touristen, die mit einem Elektrofahrzeug anreisen, müssen sich daher anderweitig nach Lademöglichkeiten umsehen. Das schreckt potenzielle Besucher ab und bremst den weiteren Ausbau des Tourismus.Fehlende Fördermittel und politischer Wille
Die Gründe für den Rückstand bei der E-Mobilität sind vielfältig. Zum einen fehlt es der Stadt an finanziellen Mitteln, um in den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu investieren. Förderprogramme des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt wurden bislang nicht ausreichend genutzt. Hinzu kommt, dass das Thema Elektromobilität in der lokalen Politik offenbar keine hohe Priorität hat. Viele Entscheidungsträger sehen den Ausbau der E-Auto-Infrastruktur nicht als dringende Aufgabe an. Stattdessen konzentrieren sie sich lieber auf andere touristische Projekte. Solange der politische Wille fehlt, wird sich an der Situation in absehbarer Zeit wohl nichts ändern.Konsequenzen für E-Auto-Touristen
Die unzureichende Ladeinfrastruktur in Ballenstedt hat spürbare Auswirkungen auf Reisende mit Elektroautos. Sie müssen sich im Vorfeld genau informieren, wo sie ihre Fahrzeuge aufladen können. Oft bedeutet das, dass sie weiter entfernte Ladestationen ansteuern oder sogar Umwege in Kauf nehmen müssen. Das schmälert den Urlaubsgenuss und führt zu Frust bei den Gästen. Manche verzichten daher ganz auf einen Besuch in Ballenstedt und weichen auf andere Reiseziele aus. Für die Stadt bedeutet das einen Verlust an Touristen und Einnahmen.Strategiewechsel nötig: Ballenstedt will E-Mobilität fördern
Angesichts dieser Probleme hat die Stadtverwaltung von Ballenstedt nun erkannt, dass Handlungsbedarf besteht. Man will die Attraktivität der Stadt für E-Auto-Fahrer deutlich erhöhen und die Ladeinfrastruktur zügig ausbauen.Dafür sollen in den nächsten Jahren mehrere öffentliche Ladestationen errichtet werden. Außerdem ist geplant, Förderprogramme des Bundes und des Landes stärker zu nutzen, um die Investitionskosten zu stemmen. Parallel dazu will man die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen intensivieren, um private Ladepunkte zu schaffen.Durch diese Maßnahmen hofft Ballenstedt, seine Attraktivität für Elektroauto-Fahrer deutlich zu steigern und den Tourismus in der Region weiter anzukurbeln. Allerdings wird es einige Zeit dauern, bis die Pläne umgesetzt sind und sich die Situation für E-Auto-Urlauber spürbar verbessert.