In der heutigen Welt der Wirtschaft steht die Automobilindustrie in einer kritischen Lage. Die Probleme, die sie erlebt, haben weitreichende Auswirkungen auf zahlreiche Unternehmen und ihre Mitarbeiter. Ein solches Beispiel ist die WEBO GmbH, die in Amtzell leidet und nun der Insolvenz gefolgt ist.
Die Gründe für die Insolvenz von WEBO
Die WEBO GmbH, die seit 2008 existiert, begann mit dem Werkzeugbau. Sie baute und montierte Werkzeuge für Getriebeteile im Automotive-Bereich und gewann zahlreiche Auszeichnungen. Bis 2017 wuchs die Mitarbeiterzahl von fünf auf knapp 100. Jedoch wurde die Situation durch die Corona- und Automobilkrise 2020 dramatisch verschlechtert. Das Umsatzstärkste Jahr 2018 folgte kurz darauf von einem Einbruch. In den folgenden Jahren versuchte WEBO, sich von der Automobilbranche weg zu orientieren. Im Jahr 2024 hatte der Anteil der Automotive-Sparte am Gesamtumsatz nur noch 20 Prozent betragen. Zusätzlich hatte die WEBO GmbH ein Liquiditätsproblem, das durch die globale Wirtschaftskrise in der Automobilindustrie und „reduzierte Abrufzahlen“ im Bike-Geschäft verursacht wurde.Die Insolvenzmeldung und der Insolvenzverwalter
Am 2. Dezember hatte das Unternehmen beim Amtsgericht Ravensburg die Insolvenz angemeldet. Der vorläufige Insolvenzverwalter ist der Ravensburger Anwalt Dr. Matthäus Rösch. Er ist dafür verantwortlich, das insolvente Unternehmen zu überwachen und das Vermögen „zu sichern und zu erhalten“. Wie die Schwäbische berichtete, soll der Betrieb zunächst weiterlaufen und die Mitarbeiter sollen normal weiterarbeiten können. Es sei auch schon ein Sanierungsplan vorhanden. Außerdem seien die Auftragsbücher voll.Die Situation in der Automobilindustrie insgesamt
In der Automobilindustrie kriselt es besonders. Branchen-Schwergewichte wie Volkswagen diskutieren offen massiven Stellenabbau und Werksschließungen. Amtzell – Kaum ein Tag vergeht ohne neue Insolvenzmeldungen. Ein wichtiges Unternehmen für Autositze, eine Hotelkette mit 50 Standorten und die älteste Nadelfabrik der Welt sind bereits in die Insolvenz geraten. Jetzt folgt ein weiterer Autozulieferer. Die Schwäche der Automobilindustrie trifft auch andere Zulieferer wie die WEBO GmbH.Die Aussichten für 2025 und die neuen Belastungen
Im Jahr 2024 sollen die Unternehmensinsolvenzen wieder einen Rekordwert erreichen. Laut der Unternehmensberatung Falkensteg bleiben auch die Großinsolvenzen auf einem „konstant hohen Niveau“. 2025 sieht Falkensteg neue Belastungen auf Unternehmen zukommen, darunter die höhere CO₂-Abgabe auf Kraftstoffe, höhere Versicherungsprämien und Energiekosten. Die Konsumenten halten ihr Geld lieber fest umklammert und die Unternehmen schieben ihre Investitionen auf die lange Bank. Es herrscht eine Atmosphäre des Abwartens.