Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich am Mittag erleichtert darüber gezeigt, dass beim Einsturz der Dresdner Carolabrücke keine Menschen zu Schaden kamen. “Es sei nicht auszudenken, wenn es am Tag passiert, Straßenbahn und Autos auf der Brücke gewesen wären”, so Kretschmer.
Wir überlegen gemeinsam, wie die Brücke schnell wieder aufgebaut werden kann.
Die Katastrophe müsse nun ausgewertet und geklärt werden, was die Ursache war. Da vertraue er auf die Stadt. “Und dann überlegen wir gemeinsam, wie die Brücke schnell wieder aufgebaut werden kann.” Die Pfeiler stünden ja noch, “es ist kein Hexenwerk, eine neue Brücke drüberzulegen”, sagte der Ministerpräsident.
Das herabgestürzte Brückenteil in der Elbe könnte bei Hochwasser zu Problemen führen. Die Feuerwehr in Dresden bereitet sich derzeit auf eine mögliche Hochwasserlage vor. “Der Deutsche Wetterdienst und andere Partner haben bereits gestern informiert, dass sich eine Unwetterlage im östlichen Bereich einstellen wird”, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Seit Dienstag stehe die Feuerwehr Dresden mit dem Umweltamt in engem Kontakt. “Wir haben das Ereignis auf dem Zettel, aber es ist noch vollkommen unklar, wie sich dieses Wetterereignis einstellen wird.” Es gebe aber einen “Abwehrplan.”
Eine Übersicht über die aktuellen Wasserstände in Sachsen finden Sie hier.
Der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Hans-Jörg Temann, hat der Stadt Hilfe bei der Ursachenforschung und den Aufräumarbeiten nach dem Brückeneinsturz in Dresden angeboten. Das Unglück sei ein schwerer Schlag für die städtische Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur.
“Zunächst kommt es darauf an, die unmittelbaren Gefahren zu bannen und die unterbrochene Wärmeversorgung der Stadt Dresden so weit wie möglich wiederherzustellen”, so Temann. Danach könne man sich auf Ursachenforschung begeben und entsprechende Lehren ziehen, um derartige Katastrophen künftig zu verhindern.
Die Stadt Dresden ist auf der Suche nach Menschen, die ihre Autos unter der Carolabrücke abgestellt haben. Die Fahrzeugführer sollen sich unter der 0162 – 239 261 3 oder der 0351 – 483 240 0 melden, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Verschiedene Verkehrsüberwachungskameras haben in der Nacht Bilder der Carolabrücke gemacht. Auf den Aufnahmen einer Webcam des Fraunhofer Instituts ist der Zusammenbruch der Fahrbahn in der Nacht zu erkennen.