Test zeigt: Wie lange E-Auto-Akkus tatsächlich halten

Dec 8, 2024 at 7:09 PM
Rund um die Elektromobilität gibt es viele Meinungen und Halbwahrheiten. Einige behaupten, dass die Akkus von E-Autos bereits nach wenigen Jahren unbrauchbar werden und den Wiederverkaufswert stark mindern. Eine neue Untersuchung von P3 und Aviloo hat nun Klarheit gebracht.

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E-Auto-Batterien: Schneller Startverlust, aber langfristig stabil

P3 und Aviloo haben gemeinsam eine umfassende Analyse zur Lebensdauer von E-Auto-Batterien durchgeführt. Sie konzentrierten sich auf den "State of Health" (SoH), eine Kennzahl, die den Zustand einer Batterie anhand ihrer verbleibenden Kapazität bewertet.In den ersten 30.000 Kilometern verlieren die Batterien spürbar Kapazität. Im Durchschnitt reduziert sich die nutzbare Kapazität von 100 auf etwa 95 Prozent. Bei einem Auto mit einer Reichweite von 300 Kilometern bedeutet dies nach dieser Strecke eine Reichweite von rund 285 Kilometern.Nach diesen ersten Kilometern stabilisiert sich der Kapazitätsverlust jedoch deutlich. Fahrzeuge, die 100.000 Kilometer zurückgelegt haben, erreichen im Schnitt noch 90 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Selbst bei 200.000 Kilometern bleibt der Wert oft über 87 Prozent und damit deutlich oberhalb der Garantievorgaben der Hersteller.

E-Auto-Batterien: Länger leistungsstark als erwartet

Die Untersuchung zeigte sowohl positive als auch problematische Fälle. Während einige Elektroautos selbst nach über 200.000 Kilometern noch mehr als 95 Prozent ihrer ursprünglichen Batteriekapazität aufweisen, verlieren andere Batterien ihre Leistung deutlich schneller.In seltenen Fällen fiel die Kapazität schon nach 10.000 Kilometern unter 90 Prozent, vereinzelt sogar unter 80 Prozent. Diese Abweichungen können in der Regel auf Produktionsfehler oder Schäden an der Batterie zurückgeführt werden.Wie schnell eine Batterie altert, hängt maßgeblich vom Verhalten der Nutzer und der eingesetzten Technologie ab. Häufiges Schnellladen, extreme Hitze oder Kälte sowie aggressive Beschleunigung beanspruchen die Batterie besonders stark und beschleunigen den Kapazitätsverlust. Andererseits kann eine moderate Fahrweise kombiniert mit schonendem Laden die Lebensdauer der Batterie erheblich verlängern. Auch die Qualität der Batteriemanagementsysteme spielt eine entscheidende Rolle.Moderne Batterien halten oft länger, als es die Garantien der Hersteller vorsehen. Diese decken üblicherweise acht bis zehn Jahre oder bis zu 250.000 Kilometer ab. Frühere Prognosen zur Batteriealterung, die auf Labortests einzelner Zellen basierten, haben sich als zu pessimistisch erwiesen. Die aktuellen Felddaten belegen, dass die tatsächliche Kapazität unter Alltagsbedingungen stabiler bleibt, selbst bei hohen Laufleistungen.Selbst bei Fahrzeugen, die intensiv genutzt werden, bleibt die Batterie auch nach vielen Kilometern noch wirtschaftlich nutzbar. In den meisten Fällen liegt die Kapazität nach über 100.000 Kilometern immer noch bei mehr als 80 Prozent. Über den Fahrzeugbetrieb hinaus können die Batterien dann in stationären Speichern weiterverwendet werden. Wenn sie endgültig ausgedient haben, lassen sich die enthaltenen Rohstoffe dank moderner Recyclingverfahren nahezu vollständig zurückgewinnen.