Volkswagen-Sparpläne: Ministerpräsident Weil fordert schnelle Lösungen
Der Streit um die Sparpläne bei Volkswagen hat an Fahrt aufgenommen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat nun zügige Gespräche zwischen Management und Arbeitnehmerseite gefordert, um gemeinsam Lösungen für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu finden. Dabei sieht er für den Standort Emden durchaus gute Zukunftschancen, auch wenn die Nachfrage nach E-Autos zuletzt eingebrochen ist.Volkswagen muss Wettbewerbsfähigkeit steigern, um Arbeitsplätze zu sichern
Ministerpräsident Weil fordert schnelle Verhandlungen
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich klar positioniert: Sowohl das Management als auch die Arbeitnehmervertretung müssen nun an einen Tisch kommen, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft von Volkswagen zu finden. "Das ist die klare Erwartung, die das Land Niedersachsen jetzt hat, an das Management, auch an die Interessenvertretung der Arbeitnehmerschaft: Sehr schnell jetzt zu beginnen, miteinander Klartext zu reden", betonte Weil nach seinem Besuch des VW-Werks in Emden.Dabei sieht der Ministerpräsident durchaus Potenzial für den Standort Emden. Rund eine Milliarde Euro seien investiert worden, um das Werk für den Bau von E-Autos fit zu machen. Allerdings ist die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zuletzt eingebrochen, was zu Auslastungsproblemen geführt hat. Weil fordert daher, dass private Käufer von E-Autos stärker unterstützt werden müssen, um den Absatz wieder anzukurbeln.Betriebsrat will um jeden Arbeitsplatz kämpfen
Auch der Emder Betriebsrat sieht die Notwendigkeit für schnelle Verhandlungen. Durch das Aufkündigen der langjährigen Beschäftigungsgarantie sei Vertrauen gebrochen worden, so der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Herbert de Vries. "Wir müssen zusammen an einen Tisch kommen." Die Belegschaft setze auf die Unterstützung des Ministerpräsidenten und wolle, dass Ängste um die Arbeitsplätze genommen werden. "Wir werden definitiv um jeden Arbeitsplatz kämpfen", machte de Vries deutlich.Beschäftigungssicherung läuft 2025 aus
Volkswagen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den Sparkurs bei der Kernmarke VW zu verschärfen. Dabei wurde auch die seit rund 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung aufgekündigt. Ab Juli 2025 sind damit betriebsbedingte Kündigungen möglich. Zudem soll es für Auszubildende keine Übernahmegarantie mehr geben.Diese Entscheidungen haben bei den Arbeitnehmern für große Verunsicherung gesorgt. Der Emder Betriebsrat fordert daher, dass schnell Klarheit geschaffen und Lösungen gefunden werden müssen, um das Vertrauen der Belegschaft zurückzugewinnen. Nur so könne Volkswagen langfristig wettbewerbsfähig bleiben und Arbeitsplätze sichern.Standorte sollen nicht geschlossen werden
Trotz der angekündigten Sparmaßnahmen sieht Ministerpräsident Weil für den Standort Emden gute Zukunftschancen. Bislang gebe es keine konkreten Pläne, dass bestimmte Werke geschlossen werden sollen. Vielmehr sei das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns insgesamt zu stärken.Allerdings ist klar, dass Veränderungen bevorstehen. VW-Konzernchef Oliver Blume hatte bereits angekündigt, dass es keinen Kahlschlag geben werde. Dennoch müssen die Arbeitnehmer Ängste um ihre Arbeitsplätze haben. Umso wichtiger ist es, dass Management und Betriebsrat nun schnell an Lösungen arbeiten, um die Zukunft des Unternehmens und seiner Standorte gemeinsam zu gestalten.