Steigende Kosten bei Kfz-Versicherungen: Wie Autofahrer sparen können

Nov 10, 2024 at 5:27 PM
In diesem Herbst könnte die Kfz-Versicherung für viele Autofahrer deutlich teurer werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: Steigende Ersatzteilpreise, ein verschärfter Wettbewerb unter den Versicherern und Forderungen der Aufsichtsbehörden nach risikoadäquaten Beiträgen. Doch es gibt einige Stellschrauben, an denen Verbraucher drehen können, um die Kosten zu senken.

Sparen bei der Kfz-Versicherung: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Preiskampf unter Versicherern eröffnet Sparpotenzial

Der Wettbewerb unter den Kfz-Versicherern ist hart umkämpft. In den vergangenen Jahren haben die Anbieter versucht, sich durch immer günstigere Preise zu profilieren, um neue Kunden zu gewinnen. Dabei gingen einige Versicherer sogar so weit, ihre Beiträge unter "Schmerzen" zu senken - bis in die roten Zahlen hinein. Doch diese Preissenkungsrunden könnten nun ein Ende haben.Die Aufsichtsbehörden in Deutschland und Europa haben den Preiskampf im Blick und fordern von den Versicherern, ihre Tarife stärker an den tatsächlichen Risiken auszurichten. Statt Lockangebote zu machen, sollen die Unternehmen ihre Preise für Neukunden wieder mehr am individuellen Risikoprofil des Versicherten orientieren. Die Folge könnte sein, dass die Beiträge in diesem Herbst spürbar anziehen.

Steigende Reparaturkosten treiben Versicherungsbeiträge in die Höhe

Neben dem Druck der Aufsichtsbehörden verweisen die Versicherer auch auf einen weiteren Faktor, der zu steigenden Beiträgen führt: die immer höheren Kosten für Reparaturen und Ersatzteile. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, dass die Preise für Pkw-Ersatzteile in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind - teilweise um fast 75 Prozent. Besonders betroffen sind Bauteile wie Kofferraumklappen, hintere Seitenwände oder Rückleuchten, deren Preise sich teilweise verdoppelt haben.Diese Kostensteigerungen treffen die Versicherer direkt, da sie im Schadenfall für die Reparaturkosten aufkommen müssen. Laut GDV hat sich der durchschnittliche Sachschaden in der Kfz-Haftpflichtversicherung von rund 2.500 Euro im Jahr 2022 auf etwa 4.000 Euro im Jahr 2023 erhöht. Die Versicherer sehen sich daher gezwungen, die höheren Kosten an ihre Kunden weiterzugeben.

Wechselzeitpunkt bietet Sparpotenzial

Ein weiterer Grund für den aktuellen Preiskampf unter den Kfz-Versicherern ist der bevorstehende Wechselzeitpunkt für viele Autofahrer. Zum Jahreswechsel können zahlreiche Verträge gekündigt und ein neuer Anbieter gefunden werden. Bis zum 30. November müssen die Kündigungen beim alten Versicherer eingehen.In dieser Zeit werben die Anbieter besonders intensiv um Neukunden - oft mit attraktiven Sonderangeboten und günstigen Tarifen. Für Verbraucher ist das der ideale Zeitpunkt, um einen Anbieterwechsel zu prüfen und Einsparungen zu erzielen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Die Versicherer müssen ihre Preise langfristig so kalkulieren, dass sie die steigenden Kosten für Reparaturen und Ersatzteile auffangen können.

Fünf Stellschrauben zum Sparen bei der Kfz-Versicherung

Auch wenn der Wechsel zu einem neuen Anbieter oft der effektivste Weg ist, um Kosten zu sparen, gibt es noch weitere Möglichkeiten, den Versicherungsbeitrag zu senken:Zahlweise: Statt monatlicher Ratenzahlung kann eine jährliche Zahlung des Beitrags durchschnittlich rund 8 Prozent Ersparnis bringen.Fahrerkreis: Mehr Fahrer im Vertrag bedeuten in der Regel höhere Kosten, insbesondere für Fahranfänger. Dagegen kann die Aufnahme des Partners oft sogar zu einem kleinen Beitragsrabatt führen.Fahrleistung: Je weniger Kilometer pro Jahr gefahren werden, desto günstiger kann der Versicherungsbeitrag ausfallen. Eine Reduzierung von 10.000 auf 5.000 Kilometer senkte in einer Studie den Gesamtbeitrag um durchschnittlich 14 Prozent.Selbstbeteiligung: Eine Selbstbeteiligung in der Teilkasko von 150 Euro reduzierte den Gesamtbeitrag um 18 Prozent, bei 300 Euro Selbstbeteiligung sogar um 25 Prozent. Auch in der Vollkasko lohnt sich eine Selbstbeteiligung.Werkstattbindung: Wer im Schadenfall die Reparatur in einer Partnerwerkstatt des Versicherers durchführen lässt, kann als Vollkasko-Versicherter durchschnittlich 11 Prozent sparen.Autofahrer, die diese Hebel nutzen, können also durchaus Geld sparen - gerade in Zeiten steigender Versicherungsbeiträge.