SPD-Generalsekretär – Politische Konkurrenten zollen nach Kühnert-Rücktritt Respekt – Weidel (AfD) spricht von “Auflösungserscheinungen” in Regierung

Oct 7, 2024 at 3:59 PM

Kühnerts Rücktritt: Ein Schritt für die Stabilität der SPD

Kevin Kühnert, der langjährige Generalsekretär der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Dieser Schritt kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die Partei, die sich auf den bevorstehenden Bundestagswahlkampf vorbereitet. Kühnerts Entscheidung, sich auf seine Gesundheit zu konzentrieren, wird von Parteifreunden und politischen Konkurrenten gleichermaßen respektiert.

Ein Neuanfang für die SPD: Kühnerts Rücktritt als Chance für Stabilität und Erneuerung

Kühnerts Rücktritt: Gründe und Hintergründe

Kühnert begründete seinen Rücktritt mit gesundheitlichen Gründen. Er erklärte, dass er im Moment nicht über sich hinauswachsen könne, da er nicht gesund sei. Die Energie, die für sein Amt und einen Wahlkampf nötig sei, brauche er auf absehbare Zeit; er wolle sich jetzt ganz um seine Gesundheit kümmern. Details zu seiner Erkrankung nannte er nicht. Kühnert kündigte zudem an, nicht erneut als Abgeordneter für den Bundestag zu kandidieren. Die Entscheidungen hätten ihn Überwindung gekostet und würden ihn schmerzen.Hintergrund für Kühnerts Rücktritt sind die zahlreichen Herausforderungen, denen er sich in den letzten Monaten als Generalsekretär gegenübersah. Er wurde für den gescheiterten Europawahlkampf der SPD verantwortlich gemacht und musste auch die "Schlappen für die SPD bei den Landtagswahlen im Osten" verkraften. Die psychische Belastung sei enorm gewesen, betont unser Hauptstadt-Korrespondent Frank Capellan. Es habe Kritik an Kühnert gegeben, Forderungen nach einem Rücktritt seien auch aus SPD-Reihen gekommen.

Kühnerts Nachfolge: Miersch übernimmt das Amt des Generalsekretärs

Der stellvertretende Fraktionsvize Miersch soll Kühnerts Nachfolger werden. Die SPD-Spitzengremien billigten einen entsprechenden Vorschlag der beiden Vorsitzenden Esken und Klingbeil. Damit soll eine reibungslose Übergabe des Amtes gewährleistet werden.Parteichef Klingbeil betonte, dass Kühnert entscheidend dazu beigetragen habe, dass es Stabilität in der Partei gebe, und er habe entscheidend dazu beigetragen, dass diese sich weiterentwickelt habe. "Für uns als Parteivorsitzende geht es jetzt auch darum, professionell nach vorne zu gucken", ergänzte Klingbeil. Man sei ein Jahr vor der Bundestagswahl und wolle diesen Wahlkampf gewinnen.

Reaktionen aus der Politik: Respekt und Unterstützung für Kühnerts Entscheidung

Bundeskanzler Scholz dankte Kühnert für eine "sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit". Auf Instagram schrieb der SPD-Politiker: "Gesundheit ist das Allerwichtigste. Darum wünsche ich dir von Herzen gute Besserung und die Zeit, die du dafür brauchst."Auch politische Konkurrenten zollten Kühnert Respekt. Der scheidende Grünen-Vorsitzende Nouripour wünschte Kühnert im Namen seiner Partei vollständige Genesung und bedankte sich für die "vertrauensvolle Zusammenarbeit" in den vergangenen drei Jahren. CDU-Generalsekretär Linnemann sagte, er habe Kühnert als "verdammt ehrlichen Kollegen" kennengelernt. Die Zusammenarbeit sei trotz politischer Differenzen immer verlässlich und vertrauensvoll gewesen.Dagegen reagierte die AfD-Co-Chefin Weidel mit Kritik. Sie sah in Kühnerts Rücktritt "Auflösungserscheinungen" einer zweiten Regierungspartei und fragte, warum Bundeskanzler Scholz nicht ebenfalls zurücktrete.

Ausblick: Kühnerts Erbe und die Herausforderungen für die SPD

Kühnerts Rücktritt kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die SPD. Die Partei steht vor enormen Herausforderungen im bevorstehenden Bundestagswahlkampf. Kühnert rief die SPD-Mitglieder auf, die Partei in diesem Wahlkampf zu unterstützen. In den nächsten Monaten müssten enorme Kraftanstrengungen unternommen werden, um den Rückstand aufzuholen. Die Erwartungen an die SPD seien riesig, der Wahlausgang sei aber offener als viele heute glauben wollten.Mit Miersch als neuem Generalsekretär soll nun eine reibungslose Übergabe des Amtes gewährleistet werden. Parteichef Klingbeil betonte, dass es darum gehe, "professionell nach vorne zu gucken" und den Wahlkampf zu gewinnen. Kühnerts Erbe wird es sein, der Partei in dieser entscheidenden Phase Stabilität und Kontinuität zu verleihen.