Spaniens Textilabfall-Krise: Der Weg zu nachhaltiger Mode

Apr 9, 2025 at 7:30 AM
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In Spanien sorgt die Textilbranche jährlich für eine Million Tonnen Abfall, wovon nur ein Bruchteil recycelt wird. Während Länder wie Deutschland oder Großbritannien über ein dichtes Netz an Secondhand-Geschäften verfügen, ist die Situation in Spanien weniger entwickelt. Trotz wachsender Trends in Städten wie Madrid und Barcelona bleibt das Angebot begrenzt. Umweltschützer fordern daher einen Paradigmenwechsel hin zu nachhaltiger Konsumtion.

Die aktuelle Lage der spanischen Modeindustrie

Inmitten eines goldenen Herbstes präsentiert sich das Thema Nachhaltigkeit besonders dringend. Die spanische Textilbranche produziert beträchtliche Mengen an Müll, hauptsächlich aufgrund des Fast-Fashion-Phänomens. In ganz Spanien zählt man lediglich 800 Secondhand-Läden im Vergleich zu über 10.000 in Deutschland oder Großbritannien. Regionale Unterschiede sind ebenfalls auffällig: Katalonien führt mit 144 Geschäften an, gefolgt von Andalusien mit 123 und Madrid mit 106.

Organisationen wie Moda re- und Humana tragen zur Lösung bei, doch ihre Kapazitäten sind begrenzt. Ein neues Pilotprojekt namens Re-viste, unterstützt von großen Marken wie Inditex und H&M, versucht den Umgang mit Altkleidung zu verbessern. Außerdem setzt die EU ab 2026 Maßnahmen gegen die Vernichtung unverkaufter Kleidung durch.

Von entscheidender Bedeutung ist jedoch ein kultureller Wandel in der Bevölkerung. Experten empfehlen, weniger neue Produkte zu kaufen und stattdessen auf Vintage-Waren zurückzugreifen. Finanzielle Anreize könnten dabei helfen, diese Bewegung zu fördern.

Mit einer klaren Perspektive auf Kreislaufwirtschaft könnte Spanien in Zukunft seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren und gleichzeitig innovative Modelle in der Modebranche etablieren.

Von einem journalistischen Standpunkt aus zeigt dieser Bericht eindrucksvoll, dass nachhaltige Entwicklung nicht nur technische Lösungen erfordert, sondern auch tiefgreifende Verhaltensänderungen in der Gesellschaft. Die spanische Modeindustrie steht vor einer einmaligen Gelegenheit, ihre Strukturen anzupassen und somit als Vorreiter in Europa zu gelten. Eine solche Transformation könnte auch andere Branchen inspirieren, ähnliche Wege einzuschlagen.