Regen und Hochwasser: Tschechische Klinik evakuiert – vier Tote in Rumänien

Sep 14, 2024 at 2:15 PM

Extreme Wetterereignisse in Mitteleuropa: Überschwemmungen und Schneestürme bringen Chaos und Gefahr

In den letzten Tagen haben extreme Wetterereignisse in mehreren Ländern Mitteleuropas zu schweren Überschwemmungen und Schneestürmen geführt. Besonders betroffen sind Rumänien, Polen, Tschechien und Österreich, wo Dörfer unter Wasser stehen, Krankenhäuser evakuiert werden müssen und Straßen unpassierbar sind. Die Behörden warnen vor weiteren Unwettern und rufen zu Vorsichtsmaßnahmen auf.

Dramatische Lage in Rumänien, Polen und Tschechien

### Überschwemmungen in Rumänien bedrohen vor allem ältere MenschenIn Rumänien haben die heftigen Regenfälle zu schweren Überschwemmungen geführt. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben, zahlreiche Dörfer standen zeitweise unter Wasser. Besonders betroffen ist der Kreis Galați in der östlichen Region Moldau, wo das Wasser teilweise bis zu 1,7 Meter hoch stand. Viele ältere Menschen, die nicht aus eigener Kraft fliehen konnten, mussten von Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden. Die Regierung hat Soforthilfe angekündigt und Ministerpräsident Marcel Ciolacu hat sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht.### Rekordverdächtige Regenfälle in PolenAuch in Polen haben die Unwetter massive Schäden angerichtet. Im Südwesten des Landes fiel binnen 24 Stunden mehr Regen als beim verheerenden Oderhochwasser 1997. Im Dorf Jarnołtówek wurden über 160 Millimeter Niederschlag gemessen - 30 Millimeter mehr als der bisherige Rekord. Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden, da ein Staudamm drohte überzulaufen. Auch in der Großstadt Krakau kam es zu Überschwemmungen. Ministerpräsident Donald Tusk hat den Krisenstab einberufen und warnt vor einer "kritischen Nacht".### Evakuierung eines Krankenhauses in TschechienIn Tschechien musste in der Stadt Brno (Brünn) ein Krankenhaus evakuiert werden, da der Fluss Svratka über die Ufer trat. Mehr als 180 Patientinnen und Patienten wurden in andere Einrichtungen verlegt. Landesweit gab es Hochwasseralarm, Zehntausende Haushalte waren ohne Strom. Ministerpräsident Petr Fiala sagte, man müsse auf "schlimmstmögliche Szenarien" vorbereitet sein.### Sturm, Regen und Schnee in ÖsterreichAuch in Österreich haben die Unwetter für massive Probleme gesorgt. Im Süden des Landes wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 146 km/h gemessen, im Norden fielen bis zu 170 Liter Regen pro Quadratmeter. In den Bergregionen behinderte Schnee den Verkehr. Mehrere Gemeinden wurden zu Katastrophengebieten erklärt, Evakuierungen wurden vorbereitet. Bundeskanzler Karl Nehammer warnte, der "Höhepunkt sei noch nicht erreicht" und die nächsten Tage würden "äußerst schwierig" für die Bevölkerung.### Zyklon Boris als AuslöserAusgelöst wurden die Unwetter durch den Zyklon Boris, der zuvor über der Adria gewütet hatte. Auch in Teilen Deutschlands kam es zu Starkregen, der Süden des Landes ist davon noch bis mindestens Dienstag betroffen.Die Behörden in den betroffenen Ländern haben ihre Einsatzkräfte mobilisiert und rufen die Bevölkerung zu Vorsichtsmaßnahmen auf. Angesichts der Wucht der Unwetter und der Gefahr für Leib und Leben ist die Lage in vielen Regionen nach wie vor äußerst angespannt.