Ab Anfang Oktober müssen Besitzer von SUVs und anderen schweren Autos im Zentrum von Paris deutlich mehr für das Parken bezahlen. Eine Stunde Parken kostet nun 18 Euro, für sechs Stunden werden sogar 225 Euro fällig. Außerhalb des Zentrums fallen die Tarife etwas niedriger aus. Allerdings sind bestimmte Gruppen wie Anwohner, Handwerker oder Menschen mit Behinderungen von der Regelung ausgenommen.
Um die Akzeptanz der Maßnahme zu erhöhen, holte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo eine Bürgerbefragung ein. Dabei sprachen sich 54,5 Prozent der Teilnehmer für die Erhöhung der Parkgebühren aus. Allerdings beteiligten sich nur knapp sechs Prozent der Stimmberechtigten an der Befragung, was die Repräsentativität der Ergebnisse infrage stellt.
Die Überwachung der neuen Regelung erfolgt mithilfe von Videowagen, die die Kennzeichen der geparkten Autos erfassen. Fahrer müssen beim Parken ihr Kennzeichen an den Automaten eingeben, sodass die Stadt die Fahrzeugdaten und das Gewicht der Autos ermitteln kann.
Die Stadtverwaltung begründet die Maßnahme damit, dass schwere Fahrzeuge eine erhöhte Umweltverschmutzung verursachen, viel öffentlichen Raum beanspruchen und die Verkehrssicherheit gefährden. Durch die Verteuerung des Parkens für diese Fahrzeuge soll ein Anreiz geschaffen werden, umweltfreundlichere Mobilitätsformen zu wählen.
Die Erhöhung der Parkgebühren ist nur ein Teil der umfassenden Verkehrswende, die die Pariser Stadtverwaltung unter Bürgermeisterin Hidalgo vorantreibt. Bereits in den vergangenen Jahren wurden Uferstraßen für den Autoverkehr gesperrt und dem Fußgängerverkehr zugänglich gemacht. Außerdem wurde das Radwegenetz ausgebaut, was zu einer Reduzierung von Autofahrspuren und Parkplätzen führte. Auch die Einführung von Tempo 30 in weiten Teilen der Stadt sowie das Ende des E-Scooter-Verleihsystems sind Teil dieser Strategie.
Neben den Parkgebühren setzt die Stadtverwaltung auch auf der Stadtautobahn "Périphérique" weitere Schritte um. Hier wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 km/h abgesenkt, um den Lärm für die Anwohner zu reduzieren. Allerdings liegt die tatsächliche Durchschnittsgeschwindigkeit in Stoßzeiten ohnehin schon deutlich unter 50 km/h.Die Pariser Verkehrswende ist ein komplexes und herausforderndes Unterfangen, das nicht ohne Widerstände vonstattengeht. Dennoch zeigt die Stadtverwaltung mit ihren Maßnahmen, dass sie entschlossen ist, die Mobilität in der Metropole nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Die Erhöhung der Parkgebühren für schwere Fahrzeuge ist dabei nur ein Baustein in einem umfassenden Konzept, das die Lebensqualität der Bürger und den Schutz der Umwelt in den Mittelpunkt stellt.