Der Papst zeigt sich regelmäßig seinen Anhängern mit dem Papamobil. Nun setzt er künftig auf ein E-Auto, was einen großen Wandel darstellt. Kurz vor seinem 88. Geburtstag nahm er ein neues rollendes Untersatz im Vatikan entgegen, eine Sonderanfertigung von Mercedes Benz, die erstmals ohne schädliche CO2-Emissionen fährt. Das vollelektrische Modell ist eine Weiterentwicklung des Elektro-Geländewagens G580.
Der Papst geht elektrisch - ein Schritt für die Umwelt und die Kirche
Der Wunsch nach Veränderung
Bei der Katholischen Weltsynode wollten knapp 370 Teilnehmende Lösungen für schwierige Fragen finden. Der Vatikan will Vorreiter bei E-Autos sein und hat schon seit bald 100 Jahren mit Autos aus Deutschland unterwegs. Franziskus ist jetzt einer der ersten Staatschefs, der sich so demonstrativ vom Verbrenner verabschiedet. Er selbst warnt häufiger vor dem Klimawandel und betont die Bedeutung der Umwelt.Der Papst fährt normalerweise jede Woche einmal über den Petersplatz mit dem Papamobil, um sich den Gläubigen zu zeigen. Die Papamobile sind auch im Einsatz bei Auslandsreisen. Der Begriff wurde durch den 2005 gestorbenen polnischen Papst Johannes Paul II. populär, der sich durch ein Attentat von solchen Fahrten nicht abbringen ließ. Auf seiner Asienreise besuchte er die größte Moschee Indonesiens in Jakarta.Stillschweigen beim Preis für die Sonderanfertigung
Mit dem eigens angefertigten Getriebe des E-Autos kann es auch über längere Strecken in Schrittgeschwindigkeit unterwegs sein. Der Papst sitzt praktisch hinten auf der Ladefläche auf einem erhöhten Stuhl, der gedreht werden kann, um sich in alle Richtungen zeigen und winken zu können. Für schlechtes Wetter gibt es einen Aufsatz.Grundfarbe ist ein päpstliches Perlweiß, der Boden rot. Für den hochbetagten Franziskus, der wegen Problemen an Knien und Hüften inzwischen fast alle Termine im Rollstuhl bewältigt, wurde eine Einstiegshilfe gefertigt. Über die Kosten schweigen sich beide Seiten aus. Das Grundmodell des Elektro-Geländewagens ist für etwa 140.000 Euro aufwärts zu haben.Papst Franziskus: Nicht selten auch im alten Fiat
Franziskus bewegt sich in einer Preisklasse, die für ihn ungewöhnlich ist. Anders als die meisten seiner Vorgänger in jüngerer Zeit legt er auf Luxus-Limousinen keinen Wert. Im Gegenteil: Der gebürtige Argentinier ließ sich beispielsweise auch schon mit einem 30 Jahre alten Renault 4 aus zweiter Hand chauffieren - aber immerhin auch in perlweiß. Als er vergangenes Jahr wieder einmal ins Krankenhaus musste, kam er mit einem kleinen Fiat.