Neuer Regierungssprecher: Stefan Kornelius tritt in das Amt ein

Apr 29, 2025 at 5:47 PM

Eine bedeutende Ära im deutschen Politjournalismus nähert sich dem Ende. Stefan Kornelius, seit Jahrzehnten bei der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) tätig, wird den Posten des Regierungssprechers des künftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz übernehmen. Dieser Wechsel markiert nicht nur einen Wandel in der Kommunikationsstrategie der Bundesregierung, sondern auch die Absetzung von Steffen Hebestreit, dem bisherigen Sprechers von Kanzler Olaf Scholz.

Kornelius: Der Weg eines erfahrenen Journalisten zur höchsten politischen Kommunikationsposition

In einer Zeit, in der Nachrichten und Informationen immer schneller fließen, hat Stefan Kornelius seinen Ruf als Experte für Außen- und Sicherheitspolitik aufgebaut. Nach seinem Studium an der Henri-Nannen-Schule begann er 1991 seine Karriere bei der SZ, zunächst als Korrespondent in Bonn, später in Washington. Im Laufe seiner beruflichen Entwicklung wurde er zum stellvertretenden Büroleiter in Berlin und schließlich Ressortleiter für Außenpolitik und schließlich für Politik im Allgemeinen. Als Mitbegründer der Fachzeitschrift „Medium Magazin“ prägte er auch den Meinungsjournalismus der SZ maßgeblich mit.

Inmitten dieser Veränderungen ist die Ernennung von Friedrich Merz zum Bundeskanzler sowie die Bildung seines Kabinetts für den kommenden Dienstag geplant. Unter den Ministerposten werden CDU und CSU insgesamt zehn der siebzehn Positionen besetzen, darunter überraschend der Manager Wildberger als Digitalminister.

Zuvor wird Steffen Hebestreit am Mittwoch noch einmal bei der letzten Pressekonferenz antreten, bevor er sein Amt abgibt.

Von einem journalistischen Standpunkt aus betrachtet, zeigt diese Entwicklung eine faszinierende Verschlingung zwischen Journalismus und Politik. Die Wahl eines erfahrenen Journalisten als Regierungssprecher unterstreicht die Bedeutung klarer und authentischer Kommunikation in Zeiten wachsender Medienkomplexität. Es bleibt abzuwarten, wie Kornelius diese Herausforderung meistern wird und ob sein Hintergrund als Journalist ihm dabei helfen wird, Vertrauen sowohl bei der Bevölkerung als auch bei seinen ehemaligen Kollegen zu gewinnen.