Stoltenberg: Wir hätten die Ukraine früher stärken sollen
Der scheidende NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg bedauert, dass die NATO-Verbündeten und die NATO selbst nicht mehr getan haben, um die Ukraine früher zu stärken. Seiner Meinung nach hätte eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine die Schwelle für einen russischen Angriff erhöht.Frühere Unterstützung hätte Russland abschrecken können
Versäumte Chance, den Krieg zu verhindern
Stoltenberg zufolge wäre es einfach gewesen, mehr für die Stärkung der ukrainischen Streitkräfte zu tun. "Jetzt rüsten wir die Ukraine im Krieg aus, damals hätten wir die Ukraine ausrüsten können, um einen Krieg zu verhindern", sagte er. Hätte man die Ukraine früher militärisch unterstützt, wäre die Schwelle für einen russischen Angriff deutlich höher gewesen. Ob sie hoch genug gewesen wäre, um einen Krieg zu verhindern, lässt sich im Nachhinein schwer beurteilen. Dennoch betont Stoltenberg, dass man die Chance verpasst habe, den Konflikt von vornherein zu entschärfen.Fehlende Weitsicht und Entschlossenheit
Die Entscheidungsträger in der NATO und bei den Verbündeten haben offenbar die Gefahr eines russischen Angriffs auf die Ukraine unterschätzt. Stoltenberg räumt ein, dass man die Situation nicht richtig eingeschätzt und entsprechend zu wenig unternommen habe, um die Ukraine aufzurüsten und zu stärken. Diese Fehleinschätzung und mangelnde Entschlossenheit haben dazu geführt, dass Russland letztlich die Schwelle für einen Angriff als niedrig genug einschätzte, um die Ukraine anzugreifen.Lehren für die Zukunft
Der Rückblick auf die verpassten Chancen zur Stärkung der Ukraine vor dem Krieg ist für Stoltenberg eine wichtige Lektion für die Zukunft. Er betont, dass die NATO und ihre Mitgliedstaaten daraus lernen müssen, um künftig frühzeitiger und entschlossener auf mögliche Bedrohungen zu reagieren. Nur so kann man verhindern, dass sich solche Situationen wiederholen und Aggressoren wie Russland die Initiative ergreifen.Aktuelle Unterstützung der Ukraine
Inzwischen unterstützt die NATO die Ukraine im Krieg gegen Russland massiv mit Waffen, Ausrüstung und Ausbildung. Stoltenberg betont, dass diese Hilfe entscheidend für den Widerstand der Ukraine gegen die russische Invasion ist. Gleichzeitig warnt er davor, dass der Krieg noch lange dauern und weitere Opfer fordern könnte. Umso wichtiger sei es, dass die NATO-Staaten ihre Unterstützung für die Ukraine aufrechterhielten und weiter ausbauten.Fazit: Aus Fehlern lernen, um künftige Krisen zu verhindern
Stoltenbergs Rückblick auf die verpassten Chancen vor dem Krieg zeigt, wie wichtig es ist, frühzeitig und entschlossen auf mögliche Bedrohungen zu reagieren. Die NATO und ihre Mitgliedstaaten müssen aus dieser Erfahrung lernen, um in Zukunft besser vorbereitet zu sein und Aggressoren wie Russland abzuschrecken. Nur so kann man verhindern, dass sich solche Situationen wiederholen und weitere Konflikte eskalieren.