Nahost-Ticker: Raketenangriffe auf Haifa

Oct 7, 2024 at 7:22 AM

Israels Kampf gegen den Terror: Ein Jahr nach dem verheerenden Hamas-Angriff

Ein Jahr nach dem brutalen Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel gedenkt die Nation der Opfer des schwersten Angriffs auf sein Territorium seit der Staatsgründung. Trotz verschärfter Sicherheitsmaßnahmen und begrenzter Teilnehmerzahlen bei Gedenkveranstaltungen, bleibt die Trauer und Entschlossenheit, den Kampf gegen den Terror fortzusetzen, ungebrochen.

Israels Entschlossenheit, seine Bürger zu schützen, ist unerschütterlich

Botschafter Prosor: "Wir fühlen uns von Feinden umzingelt, die uns vernichten wollen"

Der israelische Botschafter Ron Prosor bezeichnete den ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel als einen "schweren Tag" für sein Land. Im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg betonte Prosor, dass noch immer Zehntausende Israelis Flüchtlinge im eigenen Land seien. "Wir in Israel fühlen uns, als ob wir umzingelt sind von Feinden, die uns eigentlich vernichten wollen", fügte er hinzu. Prosor betonte, dass Israel seine Waffen einsetze, um Zivilisten zu beschützen, während die Hamas ihre Zivilisten nutze, um die eigenen Waffen zu schützen. "Das ist der große Unterschied", sagte Prosor.

Starmer: "Wir müssen an der Seite der jüdischen Gemeinschaft stehen"

Zum Jahrestag der Hamas-Terrorattacke auf Israel versicherte der britische Premierminister Keir Starmer der jüdischen Gemeinschaft seine Solidarität. In einer Mitteilung erklärte Starmer, dass der 7. Oktober 2023 "der finsterste Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust" gewesen sei. "Wir müssen unmissverständlich an der Seite der jüdischen Gemeinschaft stehen und als Land vereint sein." Zugleich betonte Starmer, dass man auch nicht wegschauen dürfe, wenn die Zivilbevölkerung die andauernden, schrecklichen Folgen dieses Konflikts im Nahen Osten erträgt.

Gedenken an die Opfer des Hamas-Überfalls

Genau ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel haben Aktivisten am Montagmorgen die Namen von 1.170 Ermordeten und 255 Entführten am Brandenburger Tor in Berlin verlesen. Das Gedenken begann um 5.29 Uhr, dem Zeitpunkt des Überfalls vom 7. Oktober 2023. Dieser gilt als schlimmstes Pogrom gegen Juden seit den Verbrechen der Nazi-Zeit. Etwa 100 Menschen sind weiter in der Hand von Terroristen im Gazastreifen, deren Schicksal unklar ist. Die Namenslesung trug den Titel "Never Forget October 7th" und fand zeitgleich in Dutzenden Städten weltweit statt.

Neue Spannungen an den Grenzen Israels

Nur Minuten nach dem Beginn der Gedenkfeiern zum Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel sind nach Angaben der israelischen Armee mehrere Geschosse aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. "Nach dem Ertönen der Sirenen um 06.31 Uhr in mehreren Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens wurden vier Geschosse identifiziert, die aus dem südlichen Gazastreifen kamen", erklärte die israelische Armee am Montagmorgen. Drei der Geschosse wurden demnach von der Luftwaffe abgefangen. Zudem sei ein heruntergefallenes Projektil auf offener Fläche entdeckt worden.Darüber hinaus kam es auch an der libanesischen Grenze zu Kämpfen, bei denen ein israelischer Soldat getötet und zwei weitere schwer verletzt wurden. Diese Vorfälle zeigen, dass die Sicherheitslage in der Region nach wie vor angespannt ist und Israel weiterhin wachsam sein muss, um seine Bürger zu schützen.

Israels Botschafter sieht "Wendepunkt" für geopolitischen Neuaufbau in Nahost

Die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah im Libanon durch Israel hat aus Sicht des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, einen "Wendepunkt" im Nahen Osten herbeigeführt. Prosor sieht darin die Gelegenheit, die Region grundlegend neu zu strukturieren. "Jetzt gibt es die Gelegenheit zu zeigen, wie diese Region anders strukturiert werden kann", sagte der Botschafter. Für einen "Neuaufbau in der Region" seien Europa und Deutschland, aber auch "pragmatische arabische Staaten" wie Saudi-Arabien gefragt.

Massive Gefahren für Helfer im Nahen Osten

Das Deutsche Rote Kreuz beklagt eine massive Gefährdung von Zivilisten und Helfern bei Rettungseinsätzen in Kriegsgebieten des Nahen Ostens. Außerdem gebe es zu wenige Zugänge zu Notleidenden, sagte der Leiter der internationalen Zusammenarbeit, Christof Johnen, der "Rheinischen Post". Gerade im Gazastreifen gebe es keine Sicherheit – weder für die Zivilbevölkerung noch für die Helfenden. Es gebe keinen regelmäßigen und ausreichenden Zugang für Hilfe, es kämen nach wie vor nicht genügend Hilfsgüter in das Gebiet, so Johnen.