Mercedes-Benz ruft Hunderttausende Fahrzeuge in China zurück
Der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz sieht sich in China mit einem massiven Rückruf konfrontiert. Mehr als eine halbe Million Fahrzeuge müssen in die Werkstätten, um ein technisches Problem zu beheben. Der Konzern reagiert damit auf Anweisungen der chinesischen Behörden und hofft, das Vertrauen der Kunden in der wichtigen Absatzregion nicht zu verlieren.Technisches Problem erfordert umfangreichen Rückruf in China
Feuchtigkeitsproblem beim Raddrehzahlsensor
Die betroffenen Fahrzeuge weisen ein Feuchtigkeitsproblem beim Raddrehzahlsensor auf. Dieser Sensor ist ein wichtiger Bestandteil der Fahrdynamikregelung und des Antiblockiersystems. Bei längerem Einsatz in heißen und feuchten Umgebungen kann der Sensor Fehlfunktionen aufweisen, was sich negativ auf die Fahreigenschaften auswirken kann.Betroffen sind laut Angaben der chinesischen Behörden für Marktregulierung fast 242.000 importierte Modelle der A-Klasse, B-Klasse, CLA und GLA, die zwischen August 2011 und April 2019 produziert wurden. Zusätzlich sind rund 281.000 in China gefertigte GLA-Fahrzeuge aus dem Produktionszeitraum März 2014 bis Oktober 2019 in den Rückruf involviert.Umfangreiche Reparaturmaßnahmen geplant
Mercedes-Benz hat einen entsprechenden Rückrufplan erarbeitet, der ab dem 27. November in Kraft tritt. Die betroffenen Kunden werden von Mercedes-Benz kontaktiert und können ihre Fahrzeuge in den Werkstätten kostenlos reparieren lassen. Dort wird der Raddrehzahlsensor überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht, um die ordnungsgemäße Funktion der Fahrdynamikregelung und des Antiblockiersystems sicherzustellen.Der Rückruf stellt für Mercedes-Benz eine erhebliche logistische Herausforderung dar. Allein in China müssen fast eine halbe Million Fahrzeuge in die Werkstätten gebracht werden. Der Konzern muss sicherstellen, dass genügend Ersatzteile und qualifiziertes Personal zur Verfügung stehen, um die Reparaturen zügig und reibungslos abzuwickeln.Schwaches China-Geschäft belastet Mercedes-Benz
Der massive Rückruf kommt für Mercedes-Benz zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Erst kürzlich hatte der Konzern seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr gesenkt, was vor allem auf ein schwaches China-Geschäft zurückzuführen war.Der chinesische Markt ist für Mercedes-Benz von entscheidender Bedeutung. Rund ein Drittel der weltweiten Absätze entfallen auf das Reich der Mitte. Probleme in dieser Region können daher erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtperformance des Unternehmens haben.Mercedes-Benz muss nun alles daran setzen, das Vertrauen der chinesischen Kunden schnell wiederherzustellen. Der Rückruf und die damit verbundenen Reparaturen sind ein wichtiger Schritt, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Fahrzeuge sicherzustellen. Gleichzeitig müssen die Vertriebsaktivitäten in China intensiviert werden, um den Absatz wieder anzukurbeln und die Marktposition zu festigen.