Landgericht Verden verurteilt Ex-Soldat wegen dreifachen Mordes

Feb 28, 2025 at 10:34 AM

Das Landgericht in Verden hat einen 33-jährigen Mann zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Der Angeklagte, ein ehemaliger Soldat aus der Nähe von Rotenburg, gab an, vier Personen aus dem Umfeld seiner Ex-Frau erschossen zu haben. Das Gericht stellte die besondere Schwere der Schuld fest und verurteilte den Mann zusätzlich wegen fahrlässiger Tötung im Fall des Kindes einer der Opfer. Die Verteidigung kündigte Revision an, während das Urteil harte Kritik am Verhalten des Angeklagten äußerte. Es wurde betont, dass die Tat sich wie ein militärischer Einsatz angefühlt habe und die Opfer als Ziele eingestuft wurden. Diese Entscheidung spiegelt die Komplexität des Falles wider und wirft Licht auf die psychologischen Auswirkungen einer Polizeiansprache.

Der Prozess gegen den 33-jährigen Mann aus dem Raum Rotenburg beleuchtete eine tragische Kettenreaktion von Ereignissen. Am 1. März 2024 beging der Angeklagte die Taten, nachdem er wenige Tage zuvor durch eine Gefährderansprache der Polizei in Rotenburg erfahren hatte, dass seine Ehe und Karriere beendet seien. Dieser Moment löste eine Serie von Handlungen aus, die letztlich zum Tod von drei Erwachsenen und einem Kind führten. Während des Verfahrens gab der Mann zu, die Opfer als "primäre und sekundäre Ziele" betrachtet zu haben. Seine Aussage, dass er nun besser essen und schlafen könne, schockierte Richter und Ankläger gleichermaßen.

Die Staatsanwältin beschrieb das Vorgehen des Angeklagten als besonders kaltblütig und verglich es mit dem Handeln eines Berufskillers. Sie unterstrich, dass er emotionslos und empathielos gehandelt habe. Für die Hinterbliebenen bedeutete dies nicht nur den Verlust geliebter Menschen, sondern auch das Trauma, das insbesondere die Kinder der Opfer durchleben mussten. Drei Kinder wurden durch diese Tat ihrer nächsten Angehörigen beraubt. Die Anwälte der Hinterbliebenen forderten daher eine strenge Strafe und betonten, dass der Angeklagte keinerlei Reue gezeigt habe.

Die Verteidigung dagegen argumentierte, dass ihr Mandant innerlich tot gewesen sei, seit er die Gefährderansprache erhalten hatte. Sie behauptete, dass er Pläne für einen erweiterten Suizid gehabt habe, bei dem er die beiden Personen mitnehmen wollte, die er für seine Situation verantwortlich machte: den neuen Partner seiner Frau und deren beste Freundin. Diese Interpretation zeichnet ein Bild eines Mannes, der sich in einer tiefen Krise befand und keinen anderen Ausweg mehr sah. Dennoch konnte dieses Argument das Gericht nicht davon überzeugen, die besondere Schwere der Schuld nicht festzustellen.

Die Verkündung des Urteils markiert den Abschluss eines langwierigen und emotional belasteten Verfahrens. Die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld bedeutet, dass der Angeklagte nicht nach 15 Jahren vorzeitig entlassen werden kann. Dieses Urteil zeigt die Ernsthaftigkeit der Strafverfolgung und unterstreicht die Notwendigkeit, solche Gewalttaten entschieden zu bekämpfen. Gleichzeitig wird deutlich, welche Rolle psychologische Unterstützung und frühzeitige Interventionen spielen können, um solche Tragödien zu verhindern.