In Reinfeld zeigt das Projekt „Fast Fashion Forward Thinking“ die Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Modewelt. Unter der Leitung von Künstlerin Berenike Binder schaffen Teilnehmerinnen aller Altersgruppen nachhaltige Kleidungsstücke aus Recyclingmaterialien und alten Stoffen. Die Gruppe bereitet eine Ausstellung vor, die Ende April stattfindet. Dabei verbinden sie kreative Ideen mit ökologischer Verantwortung.
Die Teilnehmerinnen lernen nicht nur technische Fähigkeiten wie Nähen oder Aufkleben, sondern entwickeln auch individuelle Projekte. So entstehen z.B. Blumen aus alten Stoffen auf Lederjacken oder Kunstwerke aus historischen Knöpfen. Das Ziel ist es, durch selbstgemachte und recycelte Kleidung Alternativen zur Massenproduktion zu bieten.
Mit Hilfe unterschiedlicher Materialien und Techniken gestalten die Teilnehmerinnen ihre eigenen Designs. Ein besonderes Highlight ist ein Faltenrock aus Zeitungen sowie historische Kleider aus den 60er Jahren, genäht aus Tischdecken und anderen gebrauchten Stoffen. Diese Kreationen verdeutlichen, dass man auch aus Alltagsgegenständen etwas Besonderes machen kann.
Die Vielfalt der verwendeten Materialien reicht von Zeitungen über alte Hemden bis hin zu historischen Reißverschlüssen. Sandra Hummel zum Beispiel verwandelt übrig gebliebene Zeitungen in einen auffälligen Faltenrock. Sie erklärt: „Statt die Zeitungen wegzuschmeißen, nutze ich sie für meine Kreationen.“ Auch Iris Mallon setzt auf Innovation: Sie verarbeitet historische Knöpfe aus Holz oder Glas in moderne Kunstprojekte ein. Diese Ansätze zeigen eindrucksvoll, wie herkömmliche Gegenstände neu interpretiert werden können.
Die Teilnehmerinnen sind keine Einzelkämpferinnen – sie inspirieren sich gegenseitig und teilen Wissen über verschiedene Nähtechniken und Materialien. Vom erfahrenen Schneider bis hin zum Anfänger profitiert jeder von diesem Austausch. Dies fördert sowohl persönliche Entwicklung als auch kollektive Kreativität.
Das Projekt bietet Raum für vielfältige Ideen. Lilly Musa, elf Jahre alt, verziert eine vom Roten Kreuz erstandene Lederjacke mit selbst geschnittenen Blumen aus gebrauchten Stoffen. „Selbstgemachte Mode macht mir großen Spaß“, sagt sie enthusiastisch. Auch Berenike Binder betont die Bedeutung des gemeinschaftlichen Arbeitens: „Indem wir uns gegenseitig unterstützen, können wir noch kreativer werden.“ Die Gruppe trifft sich regelmäßig, um neue Techniken auszuprobieren und sich über Umweltthemen auszutauschen. Am Ende steht eine beeindruckende Sammlung nachhaltiger Kleidungsstücke, die im Atelier Binderina präsentiert wird. Dies unterstreicht die Macht der Gemeinschaft bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Überkonsum in der Modebranche.