Mittelstand in Deutschlands Wirtschaft: Düstere Aussichten und Herausforderungen
Die Stimmung im deutschen Mittelstand hat sich laut einer aktuellen Umfrage von Creditreform deutlich verschlechtert. Auftragsrückgänge, sinkende Umsätze und eine geringe Einstellungsbereitschaft prägen die Lage der mittelständischen Unternehmen. Experten sehen keine Anzeichen für eine baldige Besserung der Situation.Mittelstand im Abwärtstrend: Wirtschaftliche Herausforderungen nehmen zu
Rückgang der Auftragseingänge und Umsätze
Die Untersuchung von Creditreform zeigt, dass ein Drittel der befragten mittelständischen Betriebe mit Auftragseinbußen zu kämpfen hatte. Lediglich 18 Prozent konnten steigende Eingänge verzeichnen. Auch beim Umsatz sieht es düster aus - nur knapp ein Viertel der Unternehmen erzielte in den letzten Monaten ein Plus. Experten zufolge ist es schon 20 Jahre her, dass das Geschäftsklima im Mittelstand zwei Jahre in Folge so negativ war.Investitionstätigkeit und Konsumneigung bleiben schwach
Die geringe Investitionsbereitschaft und die schwache Konsumneigung belasten die Geschäfte der mittelständischen Unternehmen zusätzlich. Laut der Umfrage planen lediglich 40 Prozent der Firmen Investitionen - zwar mehr als im Vorjahr, aber weniger als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die unsicheren Wirtschaftsaussichten und fehlende Liquidität hemmen die Investitionsfreude.Arbeitsmarkt unter Druck: Personalabbau und geringe Einstellungsbereitschaft
Die negative wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Gut 21 Prozent der Unternehmen bauten Personal ab - mehr als im Vorjahr. Gründe dafür sind die schwache Auftragslage und der Fachkräftemangel. Die Einstellungsbereitschaft im Mittelstand ist auf den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre gesunken.Preisanpassungen: Weniger Unternehmen erhöhen Verkaufspreise
Aufgrund der sinkenden Inflation haben weniger Unternehmen ihre Preise erhöht. Nur rund 30 Prozent gaben an, die Verkaufspreise gesteigert zu haben - im Vorjahr waren es noch 40 Prozent. Gut 10 Prozent der Betriebe haben sogar Preissenkungen vorgenommen.Branchenunterschiede: Verarbeitendes Gewerbe und Bausektor besonders betroffen
Die Studie zeigt, dass sich die Situation vor allem im verarbeitenden Gewerbe und im Handel deutlich verschlechtert hat. Im Bausektor kam es zu einem regelrechten Einbruch. Der Mittelstand, der der Industrie zuliefert, gerät in der aktuellen Konjunkturschwäche zunehmend unter Druck. Experten sehen die steigenden Insolvenzen als erst den Anfang.Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung
Knapp 80 Prozent der befragten Mittelständler sind laut Umfrage unzufrieden mit der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Die drängendsten Themen sind aus Sicht der Unternehmen der Bürokratieabbau sowie der Fachkräftemangel.