Im Verlauf der achten Woche des Jahres, von dem 17. bis zum 23. Februar, wurde eine auffällige Tendenz in der Virendiagnostik beobachtet. Die Daten des Nationalen Referenzzentrums (NRZ) zeigen, dass unter den untersuchten Proben eine Mehrheit an Influenza-Viren vom Typ B identifiziert wurde. Diese Dynamik spiegelt sich auch in den Abwasseruntersuchungen wider, wobei jedoch keine signifikante Reduzierung der Gesamtzahl der Viren feststellbar ist.
Die Analyse der Proben im NRZ ergab, dass von den insgesamt 265 eingesandten Stichen, knapp 86 % auf respiratorische Viren hindeuteten. Dabei dominierte der Influenza-Typ B mit einem Anteil von 60 %. Diese Verschiebung lässt sich auch in den Abwasserproben nachweisen, wo sich die Prävalenz von Typ B gegenüber Typ A verstärkt hat. Experten gehen davon aus, dass diese Entwicklung möglicherweise auf die aktuelle Immunisierungslage und die saisonalen Veränderungen zurückzuführen ist.
Während die Proben aus klinischen Quellen einen Rückgang der Virenzahlen anzeigen, bleibt die Anzahl der Viren im Abwasser konstant. Dies könnte darauf hinweisen, dass die Überwachungsmethoden in beiden Bereichen unterschiedliche Sensitivitäten aufweisen oder dass die Abwassermessungen eine längere Nachwirkzeit aufweisen. Weiterführende Studien könnten Licht in diese Unterschiede bringen und das Verständnis der Virencirkulation verbessern.
Diese neuen Erkenntnisse legen nahe, dass die Epidemiologie der Influenza-Viren in Deutschland eine Phase der Umstellung durchläuft. Während die medizinischen Belege eine zunehmende Präsenz von Typ B anzeigen, bleibt die Abwasseranalyse ein wichtiger Indikator für die allgemeine Virencirculation. Die kontinuierliche Überwachung wird entscheidend sein, um die Entwicklung der Situation zu verfolgen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu ergreifen.