Heilige Gräber im Frühling: Eine Tradition erlebt neu

Apr 15, 2025 at 9:11 AM
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In den Tagen vor Ostern werden in verschiedenen Kirchen und Klöstern der Region kunstvolle Heilige Gräber aufgebaut. Diese religiösen Kunstwerke ziehen jährlich viele Gläubige an, die in stiller Andacht und Meditation Zeit für sich finden möchten. Besonders hervorzuheben ist das beeindruckende Werk des Barockkünstlers Johann Anwander im Kloster Maria Medingen. Nach einer Phase der Vernachlässigung in den 1960er Jahren sind diese sakralen Darstellungen wieder zu einem geliebten Brauchtum geworden. Die Franziskanerinnen aus Dillingen tragen maßgeblich zur Wiederentdeckung dieser Tradition bei.

In der Klosterkirche von Dillingen wurde eine besondere Nische am Clemens-Altar entdeckt, die perfekt für ein Heiliges Grab genutzt werden konnte. Schwester Carla Mair berichtet voller Begeisterung von dieser Entdeckung, die bereits vor 17 Jahren gemacht wurde. Damals stießen sie und ihre Kollegin Schwester Clarice Urban auf diese versteckte Stelle, die nun einen idealen Ort für die Darstellung des Heiligen Grabes bietet. Der Corpus Christi wird dabei von farbigen Glaskugeln umrahmt, was eine mystische Atmosphäre schafft.

Weiterhin gibt es weitere Orte, an denen solche religiösen Kunstwerke zu sehen sind. So wurde auch in der Pfarrkirche von Unterliezenheim seit 2022 wieder ein Heiliges Grab errichtet. In der Lauinger Andreaskirche steht ebenfalls ein solches Denkmal, wo man am Karsamstag inmitten von Liedern und Musik der Gruppe Amicitia zur Ruhe kommen kann. Ein weiteres Beispiel findet sich in der Pfarrkirche von Laugna, wo alle Interessierten willkommen sind.

Auch im Zusamtal werden traditionell Heilige Gräber aufgebaut, darunter in Prettelshofen, Hirschbach, Laugna und Wertingen sowie anderen Orten. Diese Plätze laden dazu ein, in der ruhigen Zeit vor Ostern innezuhalten und über den tieferen Sinn dieses Festes nachzudenken.

Die Aufstellung der Heiligen Gräber zeigt nicht nur künstlerisches Geschick, sondern symbolisiert auch eine Rückbesinnung auf alte Traditionen. Viele Menschen nutzen diese Gelegenheit, um in einer friedlichen Umgebung ihren Glauben zu pflegen oder einfach nur einen Moment der Stille zu erleben. Diese Initiative der Franziskanerinnen und anderer Gemeinden trägt dazu bei, dass diese religiöse Praxis lebendig bleibt und neue Generationen erreicht.