Großbrand wegen E-Auto-Akku? Mercedes in Südkorea unter Beschuss

Sep 19, 2024 at 6:10 AM

Brandgefahr bei Elektroautos: Mercedes unter Druck nach Feuerkatastrophe in Südkorea

Der Vorfall in Incheon, Südkorea, bei dem ein Mercedes-Benz EQE einen Großbrand in einer Tiefgarage auslöste, hat eine intensive Debatte über die Sicherheit von Elektrofahrzeugen entfacht. Der deutsche Premiumhersteller steht nun unter Druck, da Vorwürfe laut werden, er habe Kunden über die verwendeten Batterien getäuscht. Die Regierung in Seoul plant nun Sicherheitsmaßnahmen, um das Risiko von Lithium-Ionen-Batterien in E-Autos zu verringern.

Elektroautos im Fokus: Südkorea reagiert auf Brandgefahr

Feuerkatastrophe in Tiefgarage: Mercedes EQE als Auslöser

Am 1. August kam es in einer Tiefgarage in Incheon, nahe der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, zu einem verheerenden Großbrand. Unter den Autowracks befand sich auch ein Mercedes-Benz EQE, dessen Batterie laut ersten Erkenntnissen den Brand ausgelöst haben soll. Das Feuer breitete sich rasant aus und zerstörte oder beschädigte insgesamt 140 Fahrzeuge. 200 Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen, einige davon sind nun unbewohnbar.

Südkorea diskutiert Sicherheit von Elektroautos

Der Vorfall hat in Südkorea eine intensive Debatte über die Brandgefahr von Elektrofahrzeugen angestoßen. Bereits zuvor hatte ein Feuer in einer Batteriefabrik, bei dem 23 Menschen ums Leben kamen, die Rufe nach mehr Regulierung im Bereich der Elektrotechnik und Stromspeicher laut werden lassen. Nun steht insbesondere Mercedes-Benz im Fokus der Kritik.

Vorwürfe gegen Mercedes-Benz: Täuschung der Kunden?

Die südkoreanische Kommission für Fairen Handel (KFTC) wirft Mercedes-Benz vor, die Kunden über die in den E-Autos verwendeten Batterien getäuscht zu haben. Der Premiumautobauer soll den Eindruck erweckt haben, nur Akkus des Marktführers CATL aus China zu verwenden. Tatsächlich wurden im abgebrannten EQE jedoch Batteriezellen des kleineren Anbieters Farasis eingesetzt.

Lokale Batteriefertigung als Schlüsselfaktor

Mercedes-Benz betont, dass die Stromspeicher für seine E-Modelle von einem Batterieproduktionsverbund mit Fabriken auf drei Kontinenten geliefert werden. Der Konzern verfolge zunehmend die Strategie, dort einzukaufen, wo die Produktion erfolgt. Diese lokale Batteriefertigung bezeichnete ein Konzernsprecher als einen "zentralen Erfolgsfaktor für die Elektro-Offensive von Mercedes-Benz".

Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit

Um die Wogen in Südkorea zu glätten, spendete Mercedes umgerechnet rund 3 Millionen Euro an eine Stiftung, die auch die Bewohner des betroffenen Apartmentkomplexes unterstützen soll. Zudem wurde die Leitung des größten ansässigen Händlers ausgetauscht.Darüber hinaus plant die südkoreanische Regierung, Sicherheitsmaßnahmen einzuführen, um das Risiko von Lithium-Ionen-Batterien in Elektroautos zu verringern. Ab Oktober sollen Sicherheitszertifizierungen für E-Autos verpflichtend werden. Auch Überladungen, die als Hauptgrund für Brände gelten, sollen durch neue Regelungen verhindert werden. Zudem wird diskutiert, Ladestationen aus Tiefgaragen zu verbannen.

Brandgefahr bei E-Autos: Kein Einzelfall

Auch bei Mercedes-Rivale BMW ist das Thema Brandgefahr durch E-Autos allgegenwärtig. Derzeit muss die Tochter Mini Modelle des Mini Cooper SE wegen möglicher Batterieprobleme zurückrufen. Laut Berichten könnten weltweit über 140.000 Fahrzeuge betroffen sein. Probleme im Batteriesystem können zu einer Überhitzung führen und einen Fahrzeugbrand auslösen.Die Vorfälle bei Mercedes und BMW zeigen, dass die Sicherheit von Elektroautos weiterhin eine große Herausforderung für die Automobilhersteller darstellt. Die Branche steht unter Druck, Lösungen zu finden, um das Vertrauen der Verbraucher in die neue Technologie zu stärken.