Frühstücksklassiker unter der Lupe: Was wirklich gesund ist

Apr 2, 2025 at 6:45 AM

Die Debatte um gesunde Ernährung hat einen neuen Aspekt bekommen. Während traditionell angenommen wurde, dass Müslis aus natürlichen Zutaten die bessere Wahl für ein morgendliches Pick-me-up darstellen, zeigt eine aktuelle Studie von Öko-Test ein anderes Bild. Die Analyse von 40 Müsliprodukten offenbart alarmierende Werte an verstecktem Zucker sowie Rückstände von Pestiziden und Schimmelpilzgiften. Diese Entdeckungen könnten das Verständnis darüber, was wirklich gesund ist, grundlegend ändern.

In den letzten Jahren genossen Müslis mit Frucht- und Beerenanteilen einen Ruf als Symbol eines vitalen Starts in den Tag. Doch die Tester kamen zu überraschenden Ergebnissen: Viele Produkte, auch aus dem Bio-Segment, enthalten erhebliche Mengen an Fruchtzucker. Ein Beispiel hierfür ist das „Bio Früchte Müsli“ einer bekannten Drogeriekette, das sich mit 32 Gramm pro 100 Gramm als echter Süßstoff-Träger herausstellt. Ähnlich hoch lagert ein weiteres Produkt mit 31 Gramm Zucker.

Dabei steht auf der anderen Seite des Spektrums eine Marke, die lange Zeit als ungesund galt: schokoladige Cornflakes. Mit einem Gehalt von 22,1 Gramm Zucker erscheinen diese plötzlich weniger bedenklich – vor allem, da sie sich mit dem Nutri-Score A profilieren. Dieser Bewertungsmechanismus berücksichtigt Nährstoffe wie Ballaststoffe oder Eiweiße, ignoriert jedoch mögliche Gifte.

Zwar führt nur ein Drittel der getesteten Müslis den freiwilligen Nutri-Score, doch selbst Produkte mit positiver Bewertung zeigen Spuren problematischer Stoffe wie Glyphosat. Diese Diskrepanz wirft ernsthafte Fragen über die Zuverlässigkeit solcher Bewertungssysteme auf.

Eine alternative Perspektive liefert Uwe Knop, Experte für Ernährungsmedizin. Der Wissenschaftler rät davon ab, sich allein durch Zahlensysteme leiten zu lassen. Stattdessen sollte man sich auf persönliche Intuition verlassen: Fühle ich mich wohl mit meinen Essensentscheidungen? Für Kinder empfiehlt Knop eine Kombination aus Vielfalt, Vorleben und Verfügbarkeit frischer Lebensmittel. Selbstgemachte Müslis können dabei eine einfache Option sein, um Qualitätsstandards selbst in die Hand zu nehmen.

In Zeiten zunehmender Komplexität bei der Ernährungsplanung bleibt die einfachste Lösung oft naheliegend: Eigenes Kochen und probates Mischen verschiedener Zutaten. Eine kluge Mischung aus Haferflocken, Nüssen und frischen Früchten kann schnell hergestellt werden und bietet nicht nur Genuss, sondern auch Sicherheit hinsichtlich der verwendeten Inhaltsstoffe.

Am Ende bleibt es bei der Frage der individuellen Präferenzen. Werden Kinder aktiv in die Auswahl ihrer Mahlzeiten einbezogen und erfahren verschiedene Geschmacksrichtungen, entwickeln sie ein bewussteres Essverhalten. Dabei spielt weniger der exakte Inhalt eine Rolle als vielmehr die Freude am gemeinsamen Genuss.