Freilassung einer israelischen Soldatin nach 16 Monaten in Hamas-Haft

Feb 25, 2025 at 8:31 PM

Eine junge israelische Soldatin hat erstmals öffentlich von ihrer Geiselhaft durch die Hamas gesprochen. Agam Berger, 20 Jahre alt, wurde im Oktober 2023 während ihres Militärdienstes im Süden Israels entführt und über ein Jahr lang festgehalten. In einem Interview mit dem Radiosender Reschet Bet gab sie Einblicke in ihre Haftbedingungen und den psychologischen Druck, unter dem sie stand. Sie beschrieb, wie sie zwischen Tunneln und Wohnungen verlegt wurde und trotz der schwierigen Umstände ihren Glauben als Stütze fand. Die Freilassung erfolgte im Rahmen eines Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas, das auch die Befreiung weiterer Geiseln ermöglichte.

Berger berichtete, dass sie während ihrer Haft meist zwei Mahlzeiten am Tag bekam – Fladenbrot und Reis. Ihre Unterbringung variierte je nach Ort und Bewachung, wobei die Bedingungen sich verschlechterten, nachdem das israelische Militär bei zwei Einsätzen andere Geiseln befreit hatte. Dies ließ ihre Entführer ängstlicher werden. Berger hatte nur begrenzten Zugang zu Nachrichten, jedoch hörte sie von der Debatte in Israel über die Bereitschaft der Regierung, Zugeständnisse an die Hamas zu machen. Diese Diskussionen hätten sie demoralisiert, da sie das Gefühl hatte, ihr Leben würde nicht ausreichend gewürdigt.

In den Monaten ihrer Gefangenschaft blieb Berger ihrem jüdischen Glauben treu. Sie nutzte die wenigen Mittel, die ihr zur Verfügung standen, um ihn zu praktizieren. So feierte sie Chanukka 2023 in einem Tunnelverlies mit vier anderen Geiseln. Nach langer Zeit erhielt sie und andere Geiseln schließlich zwei jüdische Gebetsbücher sowie weitere Gegenstände von israelischen Soldaten. Berger verwahrte einen Kalender mit Hilfe einer Uhr, die sie aber schon vor Monaten wieder abgenommen bekam. Dies erschwerte es ihr, die jüdischen Feiertage zu verfolgen.

In der Nacht vor ihrer Freilassung wurde Berger informiert, dass sie bald freikommen würde. Sie konnte kaum schlafen und musste am nächsten Morgen dunkelgrüne Militärkleidung tragen, um an einer Inszenierung teilzunehmen. Ihr wurde aufgezwungen, einen Dankesbrief an ihre Entführer zu schreiben. Sie versuchte, Dinge zu erfinden, um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Von ihren wenigen Habseligkeiten durfte sie nichts mitnehmen, einschließlich Notizbücher, Skizzen und Geburtstagskarten für Verwandte.

Die Freilassung von Agam Berger und fünf weiteren israelischen Geiseln im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens markiert einen wichtigen Moment im Nahost-Konflikt. Berbers Erfahrungen bieten einen tiefen Einblick in die Herausforderungen, denen Geiseln ausgesetzt sind, und unterstreichen die Komplexität der politischen Situation. Ihre Geschichte zeigt die Kraft des menschlichen Geistes, selbst in den schwierigsten Zeiten Hoffnung und Stärke zu bewahren.