Zwischen den 1970er Jahren und der Gegenwart entstanden eine Reihe von Dokumentarfilmen, die einzigartige Einblicke in verschiedene Lebensbereiche bieten. Diese Werke dokumentieren nicht nur historische Persönlichkeiten wie Isaac Mizrahi oder Diana Vreeland, sondern zeichnen auch das Leben exzentrischer Figuren wie die Bewohnerinnen des Grey Gardens nach. Außerdem beleuchten sie kreative Prozesse im Bereich Mode und Architektur sowie ungewöhnliche Hobbys wie Hundeschauen.
Die ausgewählten Filme zeigen die Vielfalt menschlicher Interessen auf faszinierende Weise. Während einige sich mit dem Glamour der Modebranche beschäftigen, andere den Blick auf das zurückgezogene Leben zweier Frauen oder das Wirken einer vergessenen Architektin richten. Jeder Film bietet einen anderen Zugang zu Kreativität und Persönlichkeit.
In diesem Abschnitt werden Dokumentationen vorgestellt, die die Welt der Mode auf vielfältige Weise einführend darstellen. Von Designern bis hin zu herausragenden Redakteuren wird die Rolle der Mode in der Gesellschaft beleuchtet.
Der Film „Unzipped“ führt uns in die Welt des New Yorker Modedesigners Isaac Mizrahi ein. Regisseur Douglas Keeve begleitet diesen talentierten Künstler bei der Entwicklung seiner Herbst-/Winterkollektion aus dem Jahr 1995. Mizrahis begeisterungsfähige Persönlichkeit sowie seine originellen Ansätze stechen dabei besonders hervor. Durch sein schrulliges Auftreten und seinen starken Brooklyn-Akzent verzaubert er alle um sich herum. Inspiriert wird er durch kurze Filmszenen oder Kunstpelze aus dem Louvre. Dabei trifft er auf ikonische Persönlichkeiten wie Naomi Campbell, deren Bauchpiercing ihn maßlos nervt. Auch der Beitrag weiterer Modegrößen bereichert den Film durch sprachliche Feinheiten und betont so die Bedeutung der Mode als kulturelles Phänomen. Diana Vreeland dagegen wird in einem weiteren Werk porträtiert. Als langjährige Chefredakteurin der amerikanischen Vogue prägte sie den Stil dieser Zeitschrift nachhaltig. Ihre Lebensgeschichte wird durch Interviews und seltene Aufnahmen aufgearbeitet. Besonders eindrucksvoll ist das von ihr geschaffene Ambiente, welches ganz in Rot gehalten ist und durch Räucherstäbchen sowie Zigaretten bestückt wurde. Selbstverständlich beeinflusste dies auch ihre charakteristisch raue Stimme.
Dieser Teil widmet sich Dokumentationen über außergewöhnliche Lebensweisen und architektonische Meisterwerke. Von den Beales im Grey Gardens bis hin zur irischen Designerin Eileen Gray wird hier eine Fülle an Geschichten erzählt.
„Grey Gardens“ ist der Name eines Dokumentarfilms, der zwei sehr unterschiedliche Generationen zeigt: Big Edie und Little Edie. Das Mutter-Tochter-Paar lebt in einer riesigen, verfallenen Villa mitten in East Hampton, New York. Die Kamera fängt ihren skurrilen Alltag ein, der von Katzen, Waschbären und Müllbergen geprägt ist. Dennoch strahlt dieses Paar eine besondere Intimität und Stärke aus. Besonders Little Edie wurde zu einer Ikone für viele Menschen, da sie mit ihrer unverblümten Art und ihrem poetischen Geschwafel auffiel. Ihre bizarren Outfits inspirierten namhafte Modedesigner wie Marc Jacobs oder John Galliano. Noch heute wird dieser Film als Kultklassiker gefeiert. Ein weiteres Werk behandelt die irische Designerin Eileen Gray. Ihr Haus E.1027 an der Côte d’Azur wurde gemeinsam mit dem Journalisten Jean Badovici erbaut. Dieses Bauwerk symbolisiert Einfachheit und Eleganz gleichzeitig. Doch als Le Corbusier darauf aufmerksam wurde, änderte er es grundlegend ohne Grays Zustimmung. Der Dokumentarfilm von Beatrice Minger hebt somit die Leistung dieser einflussreichen Frau hervor, die lange Zeit in Vergessenheit geriet.