Elterntaxis sind ein wachsendes Phänomen, das regelmäßig für Verkehrsprobleme vor Schulen sorgt. Obwohl die meisten Eltern der Meinung sind, dass Kinder ihren Schulweg möglichst früh selbstständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen sollten, zeigt die Realität, dass nur 13 Prozent der Kinder tatsächlich mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Der TÜV-Verband warnt vor den negativen Auswirkungen der Elterntaxis und fordert Eltern auf, ihre Kinder stärker zur eigenständigen Bewältigung des Schulwegs zu befähigen.
Elterntaxis: Verkehrschaos und Gefährdung der Mobilitätskompetenz von Kindern
Verkehrsprobleme vor Schulen
Elterntaxis sind ein wachsendes Phänomen, das regelmäßig für Verkehrsprobleme vor Schulen sorgt. Lange Staus, verstopfte Zufahrten von Anwohnern und Haltemanöver in zweiter Reihe sind an der Tagesordnung. Diese Situation führt nicht nur zu Ärger und Frust bei Anwohnern und anderen Verkehrsteilnehmern, sondern beeinträchtigt auch den Verkehrsfluss und die Sicherheit im Umfeld der Schulen.Eine Umfrage, die im September 2024 durchgeführt wurde, zeigt, dass 89 Prozent der Befragten es für wichtig halten, dass Kinder ihren Schulweg so früh wie möglich selbstständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen sollten. Auch 94 Prozent der Eltern schulpflichtiger Kinder teilen diese Einstellung. Dennoch zeigt die Realität, dass nur 13 Prozent der Eltern ihre Kinder tatsächlich mit dem Auto zur Schule bringen.Negative Auswirkungen auf die Mobilitätskompetenz von Kindern
Der TÜV-Verband warnt vor den negativen Auswirkungen der Elterntaxis. Sie verlangsamen nicht nur den Verkehr, sondern beeinträchtigen auch die Entwicklung der Mobilitätskompetenz von Kindern. "Elterntaxis verhindern, dass Kinder lernen, sich eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen", sagt Fani Zaneta, Referentin für Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband.Kinder, die regelmäßig von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht werden, verpassen wichtige Lernprozesse, die für ihre Entwicklung und Sicherheit im Straßenverkehr entscheidend sind. Sie lernen nicht, wie man sich als Fußgänger oder Radfahrer im Straßenverkehr verhält, wie man Gefahren einschätzt und wie man sich selbstständig fortbewegt. Dies kann langfristig zu Unsicherheiten und Schwierigkeiten im Umgang mit dem Straßenverkehr führen.Förderung der Selbstständigkeit und Mobilitätskompetenz
Um die Eigenständigkeit und Mobilitätskompetenz von Kindern zu fördern, fordert der TÜV-Verband Eltern auf, ihre Kinder stärker zur selbstständigen Bewältigung des Schulwegs zu befähigen. Dies kann durch das Zu-Fuß-Gehen, das Radfahren oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel geschehen.Gleichzeitig betont der Verband die Bedeutung einer sicheren Verkehrsinfrastruktur, um diese Eigenständigkeit zu ermöglichen. Der Ausbau sicherer Fußgänger- und Radwege sowie Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind daher unerlässlich, um Kindern ein sicheres und unabhängiges Verkehrsverhalten zu ermöglichen.Die Umfrage zeigt, dass eine nachhaltige Mobilitätserziehung notwendig ist, um Kindern langfristig ein sicheres und unabhängiges Verkehrsverhalten zu ermöglichen. Eltern spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie ihre Kinder darin unterstützen, den Schulweg selbstständig zu bewältigen und so ihre Mobilitätskompetenz zu fördern.