Elternschaft und Sucht: Eine Herausforderung für Kinder und Jugendliche

Feb 26, 2025 at 8:16 PM

In einer Zeit, in der Drogen- und Alkoholmissbrauch immer noch ein großes Problem darstellen, erleben viele Kinder und Jugendliche eine schwierige Kindheit aufgrund der Abhängigkeit ihrer Eltern. Diese Erfahrungen können langfristige Auswirkungen haben und bleiben oft unbeachtet. In Neuwied nahmen mehr als 80 Fachkräfte an einem Kinoabend teil, um sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und Unterstützungsmöglichkeiten zu erkunden. Die Veranstaltung fand im Rahmen der weltweiten Aktionswoche für Children of Addicts (COA) statt und zielte darauf ab, die Aufmerksamkeit auf die Situation von Kindern aus Familienvorhaben mit Suchtmittelabhängigkeit zu lenken.

Die aktuelle Forschung zeigt, dass in Deutschland über 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche in Familien leben, in denen mindestens ein Elternteil unter einer Suchtkrankheit leidet. In Kreis und Stadt Neuwied betrifft dies etwa 6800 junge Menschen. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit des Themas. Die Aktionswoche COA zielt darauf ab, das Schweigen zu brechen und den betroffenen Kindern eine Stimme zu geben. Oft bleibt ihre Situation unbemerkt, da in den betroffenen Familien ein Schweigegebot herrscht, um Stigmatisierung und Ausgrenzung zu vermeiden. Dennoch sind die Folgen für die Kinder oft schwerwiegend.

Um diesen Aspekt anzusprechen, organisierten Laura Rockenfeller vom Kreisjugendamt und Franziska Klein vom Stadtjugendamt einen besonderen Kinoabend im Jugendzentrum Big House. Der Film „ZOEY“ erzählte die herzerwärmende Geschichte eines 14-jährigen Mädchens, das mit dem Rückfall ihres alkoholkranken Vaters kämpfte. Dieser Film symbolisiert die vielen jungen Menschen, die gezwungenermaßen Verantwortung übernehmen und unter Vernachlässigung und Stigmatisierung leiden. Nach der Vorstellung hatten Pädagoginnen und Pädagogen Gelegenheit, sich auszutauschen und Informationen über bestehende Unterstützungsprogramme wie „Chewey & Groot“ und „Verrückt na und“ zu erhalten. Diese Programme bieten wichtige Anlaufstellen und Unterstützung für Kinder und Jugendliche aus psychisch oder suchtbelasteten Familien.

Die Aktionswoche COA hat somit nicht nur Aufmerksamkeit auf die bedrängte Lage der Kinder gerichtet, sondern auch Lösungsansätze und Unterstützung angeboten. Es ist entscheidend, dass diese Betroffenen Gehör finden und erfahren, dass sie nicht alleine sind. Durch solche Initiativen wird gehofft, dass mehr Kinder und Jugendliche Mut fassen, über ihre Erfahrungen zu sprechen und Hilfe anzunehmen. Das Ziel ist es, ihnen klarzumachen, dass sie keine Schuld an der Sucht ihrer Eltern tragen, aber Unterstützung verdienen, um mit den daraus resultierenden Herausforderungen umzugehen.