Viele Eltern erleben den schmerzhaften Moment, wenn ihre Kinder plötzlich jegliche Kommunikation abbrechen. In einer Unterstützungsrunde in Mainz treffen sich jene, die mit dieser schwierigen Situation konfrontiert sind, um gemeinsam über ihre Erfahrungen zu sprechen. Einige berichten von langen Jahren der Funkstille, während andere gelegentlich positive Momente erleben.
Die Zusammenkünfte bieten Raum für sowohl Freude als auch Trauer. Während einige Teilnehmer noch Hoffnung schöpfen können, wie Anne, die kürzlich bei einer besonderen Feier ihres Sohnes anwesend war, fließen bei anderen Tränen über verlorene Beziehungen. Die Gründe für diese Abbrüche variieren stark: Manchmal liegt es an familiären Konflikten, manchmal scheint es keinen ersichtlichen Grund zu geben. Besonders schwerwiegender ist es, wenn erwachsene Kinder nach langer Zeit plötzlich den Kontakt vollständig abbrechen, was viele Eltern ratlos zurücklässt.
Der Prozess des Loslassens und der Suche nach Antworten ist äußerst komplex. Viele betroffene Eltern kämpfen nicht nur mit dem Gefühl des Verlusts, sondern auch mit einem starken Schamgefühl. Sie befürchten, von ihrer Umgebung als schlechte Erzieher betrachtet zu werden, obwohl sie sich selbst als normale, liebende Eltern sehen. Die Selbsthilfegruppe bietet daher eine Plattform, wo sie offen über ihre Emotionen sprechen und Unterstützung finden können, ohne befürchten zu müssen, verurteilt zu werden.
In Zeiten emotionaler Herausforderungen zeigt die Gemeinschaft der Selbsthilfegruppe, dass es wichtig ist, über Tabuthemen zu sprechen und gegenseitig Unterstützung anzubieten. Diese Gruppenarbeit trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Bedürfnisse solcher Familien zu erhöhen und gleichzeitig einen Weg zu weisen, wie man mit tiefgreifenden Veränderungen im Leben umgehen kann. Es unterstreicht die Notwendigkeit, offener miteinander zu kommunizieren und Verständnis für komplexe familiäre Dynamiken aufzubauen.