Elterliche Verurteilung für den Mord an ihrer Tochter

Apr 11, 2025 at 1:06 PM

Das Landgericht Mainz hat die Eltern eines 15-jährigen Mädchens aus Worms wegen Mordes verurteilt. Das Gericht sah in der Tat einen kaltblütigen Akt, der von egoistischen Motiven getrieben war. Der Vater und die Mutter wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, wobei das Urteil auch besondere Schwere der Schuld festhielt. Die Beweise zeigten, dass die Tat sorgfältig geplant und ausgeführt wurde.

Die Familie hatte vor dem Vorfall Streitigkeiten erlebt, doch das Gericht bestritt, dass dies eine Notwendigkeit zur Tat darstellte. Stattdessen wurde betont, dass Gewalt innerhalb der Familie bereits länger bestand und dass die Eltern ihre Tochter als Sündenbock betrachteten. Sie befürchteten zudem, ihren Ruf in der afghanischen Gemeinschaft zu verlieren.

Vorgehen und Beweggründe der Eltern

Die Eltern des Mädchens wurden nach einem langwierigen Prozess schuldig gesprochen, da sie ihre Tochter unter Drogen gesetzt und anschließend ins Wasser geworfen haben. Laut den Ermittlungen hatten beide Elternteile unterschiedliche Rollen bei der Ausführung der Tat inne, aber beide trugen gleichwertige Verantwortung.

Der Vater führte die physische Tat aus, während die Mutter maßgeblich die Initiative ergriffen hatte, wie das Gericht feststellte. Es wurde klar, dass die Mutter sich nicht vollständig geständig gezeigt und ihre Beteiligung bis zum Schluss geleugnet hatte. Ihr Verhalten im Prozess wurde durch Weinerlichkeit und Ich-Bezogenheit gekennzeichnet, obwohl Beweismittel ihre Mitschuld überzeugend dokumentierten. Die Eltern nutzten das Vertrauen ihrer Tochter perfid aus und lockten sie in eine tödliche Falle. Dies verdeutlicht, dass die Tat kein spontaner Akt war, sondern sorgfältig geplant wurde. Der Vater brachte Roqia am Rheinufer ums Leben, indem er sie mit einem Schal strangulierte und dann ins Wasser warf.

Familiäre Spannungen und soziale Hintergründe

Die familiären Spannungen spielten eine entscheidende Rolle bei der Tat. Obwohl die Eltern behaupteten, um Hilfe gebeten zu haben, interpretierte das Gericht diese Anfragen nicht als echte Hilfesuche, sondern als Versuch, ihre Tochter loszuwerden. Der Stellenwert von Gewalt in der Familie wurde ebenfalls untersucht.

Roqia wurde von ihren Eltern als Störenfried betrachtet, was zu ihrer Isolation und letztlich zu ihrer Ermordung führte. Das Gericht stellte außerdem fest, dass die Eltern große Sorgen über ihren Ruf in der afghanischen Gemeinschaft hegten. Diese Sorge verstärkte ihre Motivation, ihre Tochter zu beseitigen, da sie ihr Verhalten nicht mehr kontrollieren konnten. Es wurde auch klar, dass die Eltern keine altruistischen Motive hatten, wie etwa den Schutz der jüngeren Geschwister, sondern ausschließlich von egoistischen Interessen geleitet wurden. Das Urteil hebt hervor, dass Roqia aufgrund dieser Machenschaften sterben musste, was ein tragisches Ende für ein junges Leben darstellt.