Der schwedische Automobilhersteller Polestar plant, das geplante Modell 7 in Europa zu produzieren, hat jedoch Deutschland aus Kostengründen nicht als Produktionsstandort ausgewählt. Der Firmenchef Michael Lohscheller erklärte in einem Interview mit der Zeitung „Welt“, dass Deutschland zurzeit nicht die wirtschaftlichste Wahl für die Fertigung sei. Trotzdem bleibt das Unternehmen offen für eine mögliche Investition in Deutschland und prüft sorgfältig verschiedene Produktionsorte aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen.
Polestar hat seine Fahrzeuge bisher bei verschiedenen Partnern weltweit herstellen lassen. Diese Strategie soll das Unternehmen vor Handelskonflikten schützen. So werden beispielsweise Modelle in China gefertigt und an Länder wie Großbritannien, Norwegen und die Schweiz geliefert, wo keine EU-Ausgleichszölle für chinesische Elektroautos gelten. Das Modell Polestar 3 wird hingegen in den USA produziert und nach Europa exportiert, wobei die Zollkosten niedriger sind. Die Fabrik in Südkorea spielt eine wichtige Rolle bei den Lieferungen nach Nordamerika dank eines Freihandelsabkommens mit den USA.
Lohscheller betonte, dass die Entscheidung über den endgültigen Standort für die Produktion des Modell 7 in etwa drei Monaten getroffen werden soll. Er gab an, dass das Unternehmen die Warenströme genau analysiert und versucht, sich unabhängig von Zöllen zu positionieren. Die Verteilung der Produktionsstandorte ermöglicht es Polestar, flexibel auf Veränderungen im globalen Handel zu reagieren und gleichzeitig die besten Bedingungen für die Kunden zu bieten.
Die Entscheidung gegen Deutschland zeigt, dass die Rahmenbedingungen für die Automobilproduktion in Europa eine entscheidende Rolle spielen. Dennoch bleibt Polestar optimistisch und ist bestrebt, einen Standort zu finden, der sowohl wirtschaftlich als auch strategisch vorteilhaft ist. Die globale Verteilung der Produktionsstätten unterstreicht das Engagement des Unternehmens, Markteintritte und Exporte effizient zu gestalten.