Elektroauto-Förderung: Familien und Nachwuchskäufer im Fokus

Nov 11, 2024 at 4:58 AM
Der Absatz von Elektroautos ist nach dem Ende der staatlichen Förderung deutlich zurückgegangen. Um die Verbreitung klimafreundlicher Mobilität wieder anzukurbeln, bringt sich nun der Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) mit einem neuen Konzept ins Spiel. Die Idee: Eine zielgerichtete Umweltprämie soll insbesondere Familien und junge Käufer beim Kauf eines Elektroautos unterstützen.

Neue Förderung soll Elektromobilität für Familien und Nachwuchskäufer erschwinglich machen

Gezielte Kaufanreize für die nächste Generation

Der ZDK schlägt mit seinem Konzept "Mobilitätsprämie #GenerationZukunft" eine Umweltprämie in Höhe von 6.500 Euro für den Kauf von Elektroautos vor. Dabei sollen besonders Auszubildende, Studenten und Berufseinsteiger profitieren, da diese Gruppen laut Auswertungen am ehesten zum Umstieg auf Elektromobilität bereit sind. Auch für den Kauf gebrauchter E-Autos ist eine Förderung von rund der Hälfte des Betrags angedacht.Mit dieser gezielten Förderung will der Verband die Verbreitung von Elektroautos in der jüngeren Zielgruppe ankurbeln. Denn gerade für Familien und Nachwuchskäufer stellen die hohen Anschaffungskosten oft eine große Hürde dar. Eine Umweltprämie könnte hier den entscheidenden Anstoß geben, um den Umstieg auf klimafreundliche Mobilität zu erleichtern.

Finanzierung durch steigende CO2-Preise

Laut Berechnungen des ZDK könnte die Finanzierung einer solchen Förderung durch die Erlöse aus dem steigenden CO2-Preis gedeckt werden. Ab Januar 2025 soll der CO2-Preis auf fossile Kraftstoffe von 45 auf 55 Euro pro Tonne steigen, was zusätzliche Einnahmen von rund 1,5 Milliarden Euro bringen würde.Dieses Geld könnte dann gezielt in die Förderung von Elektroautos für Familien und junge Käufer fließen. Laut Prognosen würde sich das Finanzierungsvolumen für 2025 auf etwa eine halbe Milliarde Euro belaufen - ohne die Familien wären es weniger als 100 Millionen Euro. Damit könnte die Umweltprämie einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten, indem der Umstieg auf emissionsfreie Mobilität deutlich beschleunigt wird.

Hoffnungen auf Umsetzung durch die Bundesregierung

Der Vorschlag des ZDK wurde bereits vor dem Zerbrechen der Ampelkoalition an die Bundesregierung übermittelt. Insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gilt als Befürworter einer neuen Umweltprämie, was die Hoffnungen des Verbands auf eine Umsetzung des Konzepts steigen lässt.Innerhalb der Koalition waren Subventionen für die Autobranche allerdings umstritten. Während SPD und Grüne die Kaufanreize begrüßten, zeigte sich die FDP offenbar skeptisch. Ob die Bundesregierung den Vorschlag des ZDK aufgreift und eine zielgerichtete Förderung für Familien und Nachwuchskäufer auf den Weg bringt, bleibt daher abzuwarten.

Dringender Handlungsbedarf für die Autoindustrie

Der Rückgang der Elektroauto-Nachfrage nach dem Ende der staatlichen Förderung trifft die deutsche Autoindustrie hart. Minder ausgelastete Werke und Probleme bei der Einhaltung der verschärften EU-Flottengrenzwerte ab 2025 sind die Folge.Vor diesem Hintergrund hatte sich der Bundesrat bereits im Oktober für mehr Impulse zur schnelleren Verbreitung der Elektromobilität ausgesprochen. Eine gezielte Förderung, wie sie der ZDK nun vorschlägt, könnte hier einen wichtigen Beitrag leisten - sowohl für den Klimaschutz als auch für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Investitionen in der Branche.