Elektroauto-Förderung: Familien und Jungkäufer im Fokus

Nov 9, 2024 at 1:52 PM
Der Wegfall der staatlichen Förderung für Elektroautos hat in Deutschland zu einem spürbaren Rückgang der Nachfrage geführt. Um die Verbreitung klimafreundlicher Mobilität wieder anzukurbeln, bringt sich nun der Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) mit einem neuen Konzept ins Spiel. Die Idee: Eine zielgerichtete Umweltprämie soll insbesondere Familien und junge Käufer beim Kauf eines Elektroautos unterstützen.

Gezielter Kaufanreiz für Familien und Nachwuchskäufer

Neue Umweltprämie für BEV-Modelle

Mit dem Konzept "Mobilitätsprämie #GenerationZukunft" schlägt der ZDK-Verband eine Umweltprämie in Höhe von 6.500 Euro für den Kauf von Batterie-Elektrofahrzeugen (BEV) vor. Dabei sollen insbesondere Auszubildende, Studenten und Berufseinsteiger als Zielgruppe profitieren. Laut Auswertungen gehören diese Gruppen am ehesten zu den potenziellen Käufern, die zum Umstieg auf Elektromobilität bereit sind.Zusätzlich ist eine Förderung von etwa der Hälfte des Betrags für den Kauf gebrauchter E-Autos angedacht. Damit soll der Zugang zur Elektromobilität auch für Käufer mit geringerem Budget erleichtert werden.

Familien als Schlüsselzielgruppe

Besonders profitieren könnten von der neuen Umweltprämie Familien mit minderjährigen Kindern. Laut Prognosen würde sich das Finanzierungsvolumen für 2025 auf rund eine halbe Milliarde Euro belaufen, wenn auch Familien berücksichtigt werden. Ohne diese Zielgruppe wären es dagegen weniger als 100 Millionen Euro.Die Einbeziehung von Familien ist daher ein zentraler Bestandteil des Konzepts, da diese Gruppe als besonders relevant für die Verbreitung von Elektroautos gilt. Durch gezielte Förderung soll der Umstieg auf klimafreundliche Mobilität in Haushalten mit Kindern erleichtert werden.

Finanzierung über steigende CO2-Preise

Um die Kosten für die Umweltprämie zu decken, schlägt der ZDK vor, die Erlöse aus dem steigenden CO2-Preis zu nutzen. Ab Januar 2025 soll der CO2-Preis auf fossile Kraftstoffe von 45 auf 55 Euro pro Tonne angehoben werden, was zu zusätzlichen Einnahmen von rund 1,5 Milliarden Euro führen wird.Durch die Verwendung dieser Mittel könnte die Umweltprämie für Elektroautos finanziert werden, ohne den ohnehin strapazierten Staatshaushalt zusätzlich zu belasten. Gleichzeitig würde die Förderung den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität beschleunigen und somit auch der Erreichung der Klimaziele dienen.

Hoffnungen auf Umsetzung durch die Ampel-Koalition

Innerhalb der Ampel-Koalition waren neue Subventionen für die Autobranche bislang umstritten. Während SPD und Grüne die Kaufanreize befürworten, zeigte sich die FDP offenbar skeptisch. Allerdings gilt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) laut Medienberichten als Befürworter einer neuen Umweltprämie, was dem ZDK offenbar Hoffnungen auf eine Umsetzung des Konzepts gibt.Ob die Bundesregierung tatsächlich den Vorschlag des Verbandes aufgreift und eine zielgerichtete Förderung für Familien und junge Käufer von Elektroautos einführt, bleibt abzuwarten. Angesichts der gesunkenen Nachfrage und der Herausforderungen für die deutsche Autoindustrie könnte eine solche Maßnahme jedoch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Elektromobilität in Deutschland leisten.