Die Autokultur und ihre Auswirkungen auf die moderne Gesellschaft

Feb 18, 2025 at 12:55 PM
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In seinem neuen Buch untersucht Kilian Jörg die Rolle des Autos in der modernen Welt und deren Einfluss auf Umweltzerstörung und Terrorismus. Er beleuchtet, wie schwer es ist, geliebte Ideen von einem guten Leben zu hinterfragen, insbesondere wenn diese mit dem Auto verbunden sind. Besonders auffällig wird dies in den jüngsten Terroranschlägen, bei denen Autos als Waffen eingesetzt wurden, was jedoch kaum zu einer öffentlichen Diskussion über die Gefährlichkeit des Fahrzeugs geführt hat. Jörg argumentiert, dass die Tatsache, dass das Auto häufig als tödliche Waffe missbraucht wird, eine größere Reflexion über unsere Abhängigkeit von dieser Maschine erfordert.

Das Auto als Symbol der Vernunft und seine Verwandlung zur Zerstörungsmaschine

Der Zusammenhang zwischen Autos und Terroranschlägen legt nahe, dass es Zeit für eine gründliche Überprüfung unserer Beziehung zu diesem Fahrzeug ist. Die globale Zahl der Verkehrstoten übersteigt jedes Jahr die Opfer von Kriegen oder Krankheiten. Trotzdem bleibt die Diskussion über die Bedrohung durch Autos aus. Stattdessen konzentrieren sich die Debatten auf andere Themen, ohne die eigentliche Ursache anzugehen.

Jörg weist darauf hin, dass nach dem 11. September eine intensive Debatte über Flughafensicherheit entstand, während die tödliche Natur des Autos kaum reflektiert wird. Dies sei ein Zeichen dafür, dass unsere Gesellschaft einen "blinden Fleck" gegenüber der Gefährlichkeit des Autos habe. Die Tatsache, dass Autos immer noch als Terrorwaffen eingesetzt werden, verdeutlicht diese Tendenz nur weiter. Es gibt keine ernsthafte Diskussion darüber, den Zugang zu Orten, wo Menschen sich versammeln, zu beschränken. Stattdessen debattiert man lautstark über andere Themen, ohne die eigentliche Bedrohung anzusprechen.

Von der Vernunft zur Katastrophe: Der Einfluss des Autos auf unser Selbstverständnis

Das Auto hat sich zu einem Symbol der Vernunft entwickelt, das aber gleichzeitig die ökologische Krise verschärft. Jörg erklärt, dass die massive Anzahl an Verkehrstoten und die Umweltschäden durch den Automobilismus kaum beachtet werden. Diese Vernachlässigung zeigt, wie sehr wir uns an die Gefahren gewöhnt haben, die das Auto mit sich bringt. Das führt dazu, dass selbst in Extremfällen keine öffentliche Diskussion über stärkere Reglementierung entsteht.

Ein weiterer Punkt, den Jörg hervorhebt, ist die zunehmende Nachfrage nach SUVs und großen Pick-up-Trucks. Diese Fahrzeuge vermitteln ein Gefühl von Sicherheit und Schutz, obwohl sie tatsächlich eine größere Bedrohung darstellen. Diese Entwicklung spiegelt wider, wie Menschen in einer zunehmend toxischen und gefährlichen Welt reagieren. Ohne kollektive Sicherheitsformen greifen viele auf individuelle Angebote zurück, die ihnen das Gefühl geben, vor kommenden Katastrophen sicher zu sein. Dies führt jedoch zu einer Ironie: Vom äußeren Standpunkt betrachtet, machen diese Fahrzeuge die Straßen lebensbedrohlicher.