Die deutsche Autoindustrie befindet sich in einer spannenden Phase. Während sie neue Produktionsrekorde bei E-Fahrzeugen erreicht hat, kämpft sie mit einem Absatzproblem. Eine Expertin spricht über die aktuellen Entwicklungen und die Herausforderungen, die die Branche vor sich hat.
Die deutsche Autoindustrie im Wandel - Neue Produktionsrekorde und Wettbewerb
Produktionserfolge in der deutschen Autoindustrie
Stand: 07.12.2024, 11:32 Uhr. Laut aktuellen Daten des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) wurden im Oktober in Deutschland 143.200 Elektrofahrzeuge produziert, was einem Anstieg von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Der Elektroanteil an der gesamten Pkw-Produktion ist ebenfalls auf einen Rekordwert von 38 Prozent geklettert. Dies zeigt, dass deutsche Hersteller wie Volkswagen ihre Produktionskapazitäten 2024 enorm in Richtung Elektroautos verschoben haben.In Deutschland werden mehr Elektroautos denn je produziert. Die Produktion von Elektrofahrzeugen erreicht Rekordhöhen, was eine positive Entwicklung für die deutsche Autoindustrie ist. Die Hersteller investieren in die Entwicklung und Produktion von Elektroautos, um den wachsenden Nachfrage nach solchen Fahrzeugen gerecht zu werden.Der Absatzproblem in der deutschen Autoindustrie
Trotz der hohen Produktionszahlen bleibt der Absatz im Inland hinter den Erwartungen zurück. Die Einstellung der Förderung durch eine Kaufprämie im Jahr 2023 hat den Absatz von Elektroautos im laufenden Jahr deutlich nach unten gedrückt. Der E-Auto-Absatz schrumpfte im vergangenen Monat neuerlich: Knapp 35.200 BEV-Modelle kamen nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) im November 2024 neu auf die Straße. Das sind fast 22 Prozent weniger als noch im November des Vorjahres, der Anteil dieser Antriebsgattung an allen Neuzulassungen betrug etwa 14 Prozent.Insgesamt stagnierte der Neuwagenmarkt: Über alle Antriebe und Segmente hinweg wurden dem KBA zufolge 244.544 Pkw neu zugelassen - etwa so viele wie im Vorjahresmonat. Der VDA sieht sich damit in seiner Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Er geht für 2024 weiterhin von 2,8 Millionen neuen Autos hierzulande aus, was in etwa dem Resultat des Vorjahres entspricht.Export und internationale Position
Der Export von Fahrzeugen aus deutscher Produktion zeigt hingegen eine positive Entwicklung. Im laufenden Jahr stieg der Export um drei Prozent auf drei Millionen Autos, bleibt jedoch immer noch 9 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019 zurück. Diese Zahlen verdeutlichen zumindest, dass die deutsche Automobilindustrie international nicht auf dem absteigenden Ast ist, trotz eines Bündels an Problemen in der Heimat.Die deutsche Autoindustrie steht vor der Aufgabe, ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Marktumfeld aufrechtzuerhalten. Sie muss ihre Produktionsprozesse optimieren, die Kosten reduzieren und die Qualität verbessern, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.Challenges und Perspektiven
Mehrere Herausforderungen müssen von der deutschen Autoindustrie bewältigt werden. Nach Einschätzung von Experten muss deutlich effizienter gearbeitet werden. „Nur so bleibt sie international mittelfristig bis langfristig wettbewerbsfähig“, heißt es in einem Empfehlungspapier des vom Wirtschaftsministerium berufenen Expertenkreises Transformation der Automobilwirtschaft (ETA).Der Druck auf die Autobranche in Deutschland nahm zuletzt merklich zu. Volkswagen plant, aus Kostengründen Werke zu schließen, Rivale Ford verfolgt diese Strategie schon seit Jahren. „Es findet ein Verteilungskampf um die Zukunft der Automobilindustrie und deren Wertschöpfung statt“, befindet der ETA.Der globale Standortwettbewerb verschärfe sich zudem aufgrund umfassender staatlicher Investitions- und Subventionsprogramme, vor allem durch die USA und China. Deutschland ist ins Hintertreffen geraten. Die deutsche Autoindustrie muss daher innovative Lösungen finden, um ihre Position zu stärken und die Herausforderungen zu bewältigen.