Am 24. April wird weltweit der „Fashion Revolution Day“ begangen, ein Tag der Erinnerung und des Bewusstseins für die Bedingungen in der Textilindustrie. Dieser Aktionstag erinnert an eine tragische Katastrophe vor über zehn Jahren und fordert heute nachhaltige Veränderungen in der Modebranche. Durch Quizfragen und Informationen werden die Hintergründe der Kleidungsproduktion aufgedeckt, darunter Umweltbelastungen und soziale Ungerechtigkeiten.
Die Initiative des „Fashion Revolution Day“ hat ihren Ursprung in einem schrecklichen Ereignis aus dem Jahr 2013. Damals stürzte das Rana Plaza-Gebäude in Bangladesch ein, das als Produktionsstätte mehrerer Textilfabriken diente. Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter, viele von ihnen junge Frauen, wurden unter gefährlichen Bedingungen beschäftigt. Sie produzierten Kleidung für internationale Modemärkte. Diese Tragödie markierte den Beginn einer globalen Bewegung, die nach mehr Transparenz und Fairness in der Textilbranche verlangt.
Infolge dieses Vorfalls haben sich weltweit Menschen zusammengefunden, um nachhaltige Werte in der Modeindustrie zu fördern. Eine der Kernfragen dieser Bewegung lautet: „Wer hat meine Kleidung hergestellt?“ Diese einfache Frage soll die Produzenten dazu bringen, faire Löhne und sichere Arbeitsplätze zu gewährleisten. Gleichzeitig richtet sich der Fokus auf den ökologischen Fußabdruck der Modeindustrie, die weltweit einen beträchtlichen Anteil an CO₂-Emissionen verursacht.
Das Quiz, das im Rahmen dieses Tages angeboten wird, hebt verschiedene Aspekte hervor, die man beim Konsum beachten sollte. So wird zum Beispiel verdeutlicht, wie viel Wasser für die Herstellung eines einzelnen Baumwoll-T-Shirts benötigt wird oder welche Plastikpartikel durch Waschen synthetischer Fasern in unsere Gewässer gelangen. Auch die geringen Löhne in Ländern wie Bangladesch sowie das Problem des Greenwashing stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Aktuelle Zahlen zeigen, dass nur ein kleiner Teil der produzierten Kleidung recycelt wird, während der Großteil als Müll endet. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer fundamentalen Umstellung in der Art und Weise, wie wir mit unserer Kleidung umgehen. Jeder kann seinen Beitrag leisten, indem er länger in seiner Garderobe bleibt und bewusster konsumiert.
Der „Fashion Revolution Day“ ist mehr als nur eine jährliche Erinnerung. Es symbolisiert einen Ruf zur Veränderung, sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Verbrauchern. Indem jeder Einzelne nachdenkt und bewusst handelt, können wir gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft für die Modebranche gestalten – eine Zukunft, die nicht nur Stil, sondern auch Verantwortung verkörpert.