Osteuropäische Länder wappnen sich gegen zunehmende Luftraumverletzungen
In den letzten Monaten haben die osteuropäischen Länder, insbesondere Rumänien, Lettland und Litauen, eine Zunahme von Luftraumverletzungen durch mutmaßlich russische Drohnen erlebt. Diese Vorfälle haben nicht nur die Sicherheitsbedenken der Länder verstärkt, sondern auch ihre Entschlossenheit, ihre Luftverteidigungsfähigkeiten zu stärken, um solche Bedrohungen in Zukunft besser abwehren zu können.Wachsende Bedrohung durch russische Drohnen in Osteuropa
Lettland entdeckt russische Drohne in seinem Luftraum
Im Osten des EU- und Nato-Mitglieds Lettland soll eine mutmaßlich russische Drohne über Belarus in den lettischen Luftraum geflogen und in der Stadt Rezekne abgestürzt sein. Die lettischen Streitkräfte haben das unbemannte Flugobjekt beim Eintritt in den Luftraum entdeckt, seine Bewegung verfolgt und dann den Absturzort lokalisiert. Unklar ist jedoch, wie eine russische Drohne ungehindert durch Belarus bis nach Lettland gelangen konnte. Die Ermittlungen zu diesem Vorfall dauern an.Rumänien meldet erneuten Drohnenüberflug
Auch Rumänien hat eine Meldung über einen Drohnenüberflug in der Nacht zum Sonntag gemacht. Demnach überflog eine russische Drohne rumänisches Territorium, bevor sie erneut in den ukrainischen Luftraum eindrang. Das rumänische Militär versendete Warnungen an die Bevölkerung in den Grenzstädten Constanta und Tulcea und entsandte zwei F-16-Kampfflugzeuge, um den Flug der Drohne zu beobachten. Zudem wurde im unbewohnten Gebiet des Grenzorts Periprava eine Suche nach möglichen Drohnentrümmern eingeleitet.Ukraine meldet zahlreiche russische Drohnenangriffe
Auch die Ukraine hatte zuvor wiederholt von zahlreichen Drohnenangriffen Russlands berichtet und mitgeteilt, dass einige Flugobjekte in den Luftraum der Republik Belarus (ehemals Weißrussland) eingedrungen seien. Auch Belarus hatte zuletzt mehrfach Luftraumverletzungen beklagt.Nato verurteilt Luftraumverletzungen
Die Nato hat sich ebenfalls zu den jüngsten Vorfällen geäußert. Der rumänische Vize-Nato-Generalsekretär Mircea Geoana verurteilte die nächtliche russische Luftraumverletzung im rumänischen Luftraum. Zwar lägen noch keine Informationen vor, die auf einen absichtlichen Angriff Russlands auf Bündnispartner hindeuten würden, doch seien diese Handlungen "unverantwortlich und potenziell gefährlich", so Geoana.Verstärkung der Verteidigungskapazitäten in Osteuropa
Die Länder in Osteuropa haben auf diese Bedrohungen reagiert und verstärken ihre Verteidigungskapazitäten. Der lettische Verteidigungsminister Andris Spruds betonte, dass die Arbeit zur Stärkung der lettischen Ostgrenze, einschließlich der Entwicklung von Luftverteidigungsfähigkeiten und Fähigkeiten zur elektronischen Kriegsführung, fortgesetzt werden müsse, um die Aktivitäten von unbemannten Flugobjekten einzuschränken.Auch Litauen, das eine Grenze zu Russland und Belarus hat, verstärkt seine Verteidigung an der Ostflanke. Beim Nato-Gipfel in Vilnius hatte das Bündnis im letzten Jahr eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der Ostflanke beschlossen.Die Nato verstärkt ihre Präsenz in der Region und führt Patrouillen im Luftraum auf Rotationsbasis durch, um die Sicherheit der Bündnismitglieder zu gewährleisten. Rumänien hatte bereits im März 2022 angekündigt, seine Verteidigungskapazitäten an der Grenze zur Ukraine auszubauen.Diese Entwicklungen zeigen, dass die osteuropäischen Länder entschlossen sind, sich gegen die zunehmende Bedrohung durch russische Drohnen zu wappnen und ihre Luftverteidigung zu stärken, um ihre Souveränität und territoriale Integrität zu schützen.