Das Weltall der japanischen Küche in Filmen

Nov 17, 2024 at 5:10 PM
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In Ryusuke Hamaguchis Film „Evil Does Not Exist“ wird ein einfaches Nudelrestaurant präsentiert. Dort werden traditionelle Nudeln mit Wasser aus einer lokalen Quelle gekocht. Jedoch besteht die Gefahr, dass die Abwässer einer Glamping-Anlage die Quelle verschmutzen. Dies stellt eine wichtige Frage: Wie können wir die Wasserqualität und das traditionelle japanische Essen schützen?

Das besondere Verhältnis zum Essen und Kochen im japanischen Kino

„Evil Does Not Exist“ ist nur ein Beispiel für das besondere Verhältnis zum Essen und Kochen im japanischen Kino. In Tumblr gab es sogar eigene Blogs, die Bilder von Gerichten aus Anime-Filmen gesammelt haben. Es ist die richtige Zeit, Rezepte aus dem japanischen Kino zu sammeln. Sachiyo Harada hat für ihr Kochbuch „Cuisine on Screen“ sechzig klassische japanische Rezepte aus dreißig Filmen zusammengetragen.

Die klassischen Rezepte der japanischen Küche

Die Rezepte in „Cuisine on Screen“ sind allesamt Klassiker der japanischen Küche. Nach einem kurzen Kapitel mit Basics, wie man japanischen Reis kocht und Dashi zaubert, geht es direkt zu den verschiedenen Gerichten. Teigtaschen und Frittiertes, Suppen und Eintöpfe sowie Fisch, Fleisch, Gemüse und Desserts bekommen jeweils ein eigenes Kapitel. Harada bietet uns Ramen und Misosuppen, das klassische panierte Schweinekotelett Tonkatsu oder Curry.

Die japanische Küche ist reichhaltig und vielfältig. Jedes Rezept ist ein Stück vom japanischen Leben und Kultur. Durch die Zusammenstellung dieser Rezepte können wir ein besseres Verständnis für die japanische Küche gewinnen.

Das Kochbuch „Cuisine on Screen“ für Einsteiger

„Cuisine on Screen“ ist vor allem ein gutes Buch für Einsteiger in die japanische Küche. Es liefert die Basics der japanischen Küche und hilft den Neulingen, sich mit der Küche auseinanderzusetzen. Wer tiefe Neuentdeckungen oder Spezialitäten aus den verschiedenen Regionen erwartet, der wird enttäuscht. Aber für diejenigen, die erst anfangen, die japanische Küche zu erkunden, ist dieses Buch eine wertvolle Ressource.

Das Buch ist mit übersichtlichen Fotos versehen, die das Rezept veranschaulichen. Jedes Rezept nimmt eine Doppelseite ein, links ein Foto, rechts das Rezept in übersichtliche Schritte. Dies macht das Kochen einfacher und angenehmer.

Das Buch für Filmfans

„Cuisine on Screen“ ist auch ein Buch für Filmfans. Die ausgewählten Filme sind eine gute Einführung in das japanische Kino. Miyazakis Animes „Chihiros Reise ins Zauberland“ und „Mein Nachbar Totoro“ sind absolute Klassiker und genießen einen hohen Status im Westen. Bei den Realfilmen hält Harada eine Mischung aus Klassikern und modernem japanischem Feelgood-Kino.

Die Verbindung zwischen der Kulinarik und dem Kino ist jedoch nicht so eng. Haradas Texte zu den Filmen lesen sich eher wie oberflächliche Filmtipps als tiefergehende Auseinandersetzungen mit der Rolle des Essens in den Filmen. Aber trotzdem ist das Buch eine gute Wahl für Film- und Kochliebhaber.

Die Gestaltung des Buches

Die Gestaltung des Buches ist übersichtlich und perfekt für den Einsatz in der Küche. Jedes Rezept ist klar und leicht zu verstehen. Die Fotos von David Bonnier und Styling von Sarah Vasseghi sind schön, aber sie nehmen selten Motive aus den Filmen auf. Eine straffere Gestaltung hätte das Buch vielleicht etwas mehr Charme gegeben.

Alles in allem ist „Cuisine on Screen“ ein gelungenes Kochbuch für Klassiker der japanischen Küche und eine hilfreiche Einführung für alle, die sich an japanisches Kino heranwagen wollen.