Chinas Digitale Gegenoffensive: Luxusmarken im Visier

Apr 17, 2025 at 7:16 AM
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Infolge steigender Spannungen zwischen den USA und China, haben chinesische Influencer eine neue Strategie entwickelt. Sie nutzen Social-Media-Plattformen wie TikTok, um westliche Luxusmarken in Frage zu stellen. Diese Kampagne ist als Reaktion auf die von Donald Trump verhängten Strafzölle entstanden. Die chinesischen Nutzer argumentieren, dass viele Produkte mit dem Label „Made in USA“ oder „Made in France“ tatsächlich in China hergestellt werden. Ihre Videos zeigen angeblich Fabriken in China, wo diese Artikel zu einem Bruchteil ihres Verkaufspreises produziert werden. Einige dieser Aufzeichnungen sind sogar KI-generiert, was die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen lässt.

TikTok als Plattform für transnationale Debatte

Auf TikTok wird der Handelskonflikt digital fortgesetzt. Chinesische Influencer posten Inhalte, die die Herkunft von westlichen Marken products infrage stellen. Diese Kampagne zielt darauf ab, westliche Konsumenten davon zu überzeugen, dass sie Produkte direkt aus China beziehen sollten, um Zölle zu umgehen. Viele dieser Videos wirken authentisch und führen durch Produktionsstätten, die angeblich westliche Luxusgüter herstellen.

Die digitale Front des Handelskonflikts zeigt sich besonders deutlich auf TikTok, wo Influencer aus China die Herstellungskosten westlicher Luxusprodukte thematisieren. Sie argumentieren, dass viele dieser Artikel in Wirklichkeit in asiatischen Fabriken gefertigt werden, während ihre Preise im Westen stark markiert sind. In einigen Fällen demonstrieren die Videos auch, wie US-amerikanische Politiker symbolisch an der Produktion teilnehmen, wobei einige dieser Darstellungen künstlich generiert wurden. Trotz der offensichtlichen Satire wecken diese Videos bei vielen Zuschauern ernsthafte Zweifel an der Transparenz globaler Lieferketten. Die Urheber fordern explizit dazu auf, nicht über offizielle Kanäle zu kaufen, sondern stattdessen direkte Importe vorzunehmen.

Koordinierte Angriffe oder spontane Bewegung?

Die Frage nach einer möglichen staatlichen Koordination bleibt offen. Die Menge und Präzision der veröffentlichten Inhalte erwecken Verdachtsmomente. Einige Experten gehen davon aus, dass der chinesische Staat hinter dieser viralen Attacke steht, um westliche Konsumgewohnheiten zu beeinflussen.

Obwohl es unklar bleibt, ob der chinesische Staat direkt involviert ist, scheint die zeitliche Übereinstimmung der Videopostings kein Zufall zu sein. Besonders auffällig ist hierbei die Qualität der englischsprachigen Präsentationen, die oft detaillierte Informationen über Produktionsprozesse liefern. So erklärt zum Beispiel ein junger Mann die angeblichen Kostenstrukturen eines Hermès-Taschen, indem er jedes Material einzeln abrechnet. Diese Videos suggerieren, dass westliche Kunden unnötig hohe Preise bezahlen, wenn sie nicht direkt aus China importieren. Einige Marken reagierten bereits auf diese Entwicklung, indem sie Warnungen vor Fälschungen herausgaben. Die Effekte dieser Kampagne zeichnen sich bereits in den App-Rankings ab, wo chinesische E-Commerce-Plattformen wie DHgate und Taobao rapide an Popularität gewinnen. Diese Dynamik verdeutlicht die komplexe Wechselwirkung zwischen geopolitischem Druck und digitaler Marketingstrategie.